Gymnasium: Kultur pur zur Einschulung

Im Gymnasium begrüßte am Donnerstag das Schulorchester die künftigen fünften Klassen. Ab nächstem Schuljahr soll es einen Kunst-LK geben.

Wülfrath. Pauline Schultz muss es geahnt haben. „Kunst“, sagt die Zehnjährige auf die Frage, auf welches Unterrichtsfach sie sich am meisten am Gymnasium freue. „Sie malt ganz toll“, lobt ihre kleine Schwester Pauline in höchsten Tönen. Und so ist die große Schwester am Gymnasium, das sie ab dem Sommer besuchen wird, bestens aufgehoben.

Denn Kultur im Allgemeinen und Kunst im Besonderen nimmt an der Schule an der Kastanienallee einen wachsenden Stellenwert ein. Im kommenden Schuljahr wird es zum ersten Mal einen Kunst-Leistungskurs geben. „Das ist längst kein Nischen-Fach mehr“, betont Schulleiterin Erika Winkler im WZ-Gespräch, wohlwissend, dass so ein Angebot ihrer Schule eine „weitere Farbe“ gibt und Neugier weckt.

Ein wuseliger Nachmittag im Forum des Gymnasiums: Nicht nur die 94 Mädchen und Jungen, die heute — vorgezogen — in die fünfte Klasse eingeschult werden, sind aufgeregt. Auch ihre Eltern, Geschwister, Tanten und Onkel fiebern mit. Gut 350 Menschen drängeln sich auf den Bänke-Terrassen.

Dazu füllen Orchester und Chor das Forum. Auch ihre Auftritte zur Begrüßung der Neuankömmlinge zeigen, dass Kultur eine wichtige Rolle am Gymnasium spielt. „So ein außerschulisches Angebot ist wichtig und hat seine große Berechtigung“, findet daher auch Winkler.

Dass schon Fünftklässler in das Orchester eintreten können, hebt Orchester-Leiterin Anette Jensen bei ihrer Begrüßung der Neuankömmlinge hervor. Das Ensemble hat Klassik wie Moderne im Repertoire.

So erklingt an diesem Nachmittag auch Metallicas „Nothin’ else matters“. Für eine gewisse Ausgelassenheit sorgt der Schulchor (Leitung Brigitte Ebert). Die kleine Inszenierung zu „Hit the road, Jack“, wo am Ende die Mädchen die Jungs aus dem Forum fegen, erhält viel Beifall.

Beifall hätte auch der Förderverein der Schule verdient. Er hat der Fachschaft Musik soeben ein E-Piano finanziert. „So etwas tut natürlich gut“, sagt Winkler. Und noch ein Geschenk hat Fördervereins-Vorsitzender Joachim Kettner parat: eine digitale Fotokamera. Lehrerin Nina Mies nimmt sie entgegen. „Im Kunstunterricht der Oberstufe werden wir sie einsetzen. Fotografie ist Teil des Unterrichtsplans“, sagt sie.

Und das Samstagsatelier, ein Zusammenschluss von mehr als 60 Schülern, die einmal im Monat künstlerisch außerhalb des Stundenplans aktiv werden, profitiere ebenso davon. „Das Atelier wird auch in diesem Jahr wieder vom Landesprogramm ,Kunst und Schule’ bezuschusst“, merkt Winkler an.

Für Jan Förster (10) könnte das Orchester ein Thema werden. Er spielt schon in Velbert in einem Ensemble. Der Parkschüler freut sich „aber am meisten auf den Schulsport“. Und wenn es eine Schulhandballmannschaft geben sollte, „mache ich da gerne mit“. Ganz anders sind die Interessen von Philipp Bracht (10). Er will mal Pilot werden. „Und ich experimentiere gern.“

Deshalb eklärt er Chemie und Physik zu seinen Favoriten. „Über das alte Ägypten will ich viel erfahren“, sagt Tim Rehwinkel (10). Und das in seinem Lieblingsfach: Geschichte. Doch an diesem Tag steht erst mal das Kennenlernen im Vordergrund, das der neuen Klassenkameraden — und der Lehrer.