Hauptschule Wolverothe: Umbau oder Abriss
Politik beschließt Auflösung der Hauptschule Wolverothe und diskutiert über die künftige Nutzung des Gebäudes.
Wülfrath. Das Aus der Hauptschule ist beschlossen. Bei fünf Gegenstimmen fasste der Schulausschuss den Auflösungsbeschluss. Die Schule wird nun sukzessive auslaufen. Und dann? Noch gibt es keine Planung, was mit dem Schulgebäude und was mit dem Grundstück zwischen Schulstraße und Stadtpark passieren soll. „Dieses Thema muss schnell auf die Agenda. Ich sehe es schon auf der Tagesordnung des nächsten Ausschusses für Wirtschaft und Stadtentwicklung“, sagt Ausschussvorsitzender Axel C. Welp auf Nachfrage.
Der Schließungsbeschluss kam nicht mehr überraschend. Neben Jürgen Hackenberg (DLW) stimmte auch die CDU gegen die Auflösung, wohl wissend dass der Beschluss die Konsequenz dessen ist, dass es keine Eingangsklasse mehr geben wird. „Wir wollen aber ein Zeichen setzen, dass wir mit der Entscheidung der Bezirksregierung, keine Sondergenehmigung für eine neue Eingangsklasse zu erteilen, nicht einverstanden sind. Die Schule hätte das verdient gehabt“, begründete Ella Gawrych das Nein aus der Union. Zu letzten Rettungsgesprächen zwischen Bürgermeisterin und Bezirksregierung ist es übrigens nicht mehr gekommen.
Auch für Planungsamtsleiterin Christiane Singh liegt auf der Hand, dass die Zukunftsdiskussion für diesen Standort bald begonnen werden muss. „Natürlich ist das eine wunderbare innerstädtische Lage“, weiß sie. Ein Umbau zu Wohnungen könne eine Option sein, aber auch der Bau von Einfamilienhäusern. Sie setzt auf die Wohnraumbedarfsanalyse, die in diesem Jahr durchgeführt wird. „Danach haben wir die Erkenntnisse, um beurteilen zu können, wo wir welche Wohnform in Wülfrath realisieren sollten“, so Singh.
In welchem Zustand ist das Gebäude der Hauptschule Wolverothe? Diese Frage müsste laut Welp zuerst geklärt werden. Schließlich sei die Sanierung des Baus noch nicht allzu lange her. „Ist ein Abriss dann überhaupt sinnvoll?“, fragt er nachdenklich. Dass das Areal ideal für Wohnungsbau sei, steht für ihn aber auch außer Frage: „So nah an Stadt und Park. Das ist ideal.“
Für CDU-Vorsitzenden Andreas Seidler steht fest, „dass wir mit dem Denken sofort beginnen müssen“. Denn: „Wir dürfen uns so ein Fiasko wie beim zu lange leerstehenden Rathaus nicht noch einmal leisten.“ Da seien Politik und Verwaltung gefragt. Er persönlich könne sich gut vorstellen, dass es Unternehmen geben könnte, die die Hauptschule als Bürohaus nutzen wollen. „Da muss auch die Wirtschaftsförderung ran“, sagt Seidler. Ideal, aus seiner Sicht, wäre es gewesen, „würde die Freie Aktive Schule in das durchsanierte Schulgebäude ziehen, anstatt das Krankenhaus für viel Geld umzubauen. Aber der Zug ist abgefahren“. Gerade deshalb müsse nun zügig und mit Perspektive überlegt werden.