Konzept für den Klimaschutz

Bis Ende März 2013 sollen Experten eine Studie erarbeiten, die aufzeigt, wie zum Beispiel mehr Energie vor Ort erzeugt werden kann.

Wülfrath. Beim Klimaschutz sind viele gefragt. So wundert es nicht, dass nahezu 30 Experten aus verschiedenen Bereichen der Arbeitsgruppe angehören, die ab dem 26. Juni die Vorarbeiten für ein Wülfrather Klimaschutzkonzept aufnehmen wird.

Schon seit Februar 2010 steht dieses Thema auf der Tagesordnung: energieautarkes Wülfrath. Planungsamtsleiterin Christiane Singh hatte schon vor einigen Monaten vor zu hohen Ansprüchen gewarnt: „Wir dürfen nicht davon ausgehen, das in Wülfrath in Zukunft keine Energie mehr hinzugekauft werden muss.“

Auch Umweltreferent Andreas Bornemann skizziert im WZ-Gespräch: „Um energieunabhängig zu werden, müssten nicht nur auf alle Dächer Solaranlagen gesetzt werden. Auch zehn Windräder wären nötig. Das ist unrealistisch.“ Daher habe man dem Vorhaben einen neuen Namen gegeben: Klimaschutz statt Energie-Autarkie.

Bei der Erstellung des Konzepts kann die Stadt auf professionelle Hilfe zurückgreifen. Aus einem Bundesförderprogramm erhält Wülfrath einen 85-prozentigen Zuschuss zu den Kosten von 60 000 Euro, so dass ein Anteil von 9000 Euro verbleibt. Das beauftragte Büro wird bis zum 30. März 2013 eine Studie vorlegen, welche Maßnahmen in Sachen Klimaschutz ergriffen werden sollten.

In der Arbeitsgruppe sind neben Rat und Verwaltung unter anderem Landwirte und Forstwirte vertreten. „Wir müssen ja wissen, in welchen Mengen beispielsweise vor Ort für Energieerzeugung nötige Materialien wie Bioabfälle oder Holz gestellt werden kann“, deutet Bornemann ein Handlungsfeld an.

Auch in der AG: die Firma Rheinkalk. „Inwiefern können die Halden von Kalk genutzt werden — für Solarparks, für Windräder? Oder: Kann Abwärme der großen Industrieanlagen genutzt werden?“, listet Bornemann Fragen auf, deren Antworten für ein Konzept wichtige Tendenzen aufzeigen können.

Nicht fehlen dürfen Handwerker und Architekten, betont Bornemann: „Wir brauchen deren technisches Know-how: Was kann umgesetzt werden? Wie kann was umgesetzt werden?“ Neben dem Fachwissen, dass die Experten einbringen sollen, ist auch deren lokale Verbundenheit gefragt. Bornemann: „Sie sollen den Prozess in der Bevölkerung implantieren. Die Idee, dass wir Klimaschutz vor Ort für die Region betreiben, muss weitergetragen werden.“ Denn Klimaschutz lebe auch vom Vormachen und Mitmachen.