Heime voll: Flüchtlingswelle kommt in Velbert an

Zurzeit sind 362 Asylbewerber in der Stadt untergebracht. Die Anzahl steigt stetig.

Foto: Simone Bahrmann

Velbert. Vertrieben, verjagt und verfolgt — Flüchtlinge müssen gezwungenermaßen ihre Heimat verlassen, um Schutz in einem anderen Land zu suchen. Die Asylbewerberzahlen in NRW steigen stetig und auch in Velbert wird die Zahl der Flüchtlinge immer größer.

Seit Jahresbeginn sind 103 Personen von der Bezirksregierung Arnsberg neu nach Velbert zugewiesen worden. Somit sind derzeit insgesamt 362 Flüchtlinge in neun Unterkünften, sowie Privatwohnungen und Gästehäusern untergebracht. Der Platz in den Übergangswohnheimen ist bereits erschöpft. Derzeit versucht die Stadt, mehr Wohnraum im privaten Sektor zu rekrutieren.

„Wir werden unser Konzept beibehalten“, sagt Markus Hackethal, Fachbereichsleiter Jugend, Familie, Soziales der Stadt Velbert. Dieses Konzept beinhaltet, dass die Flüchtlinge zuerst einmal in den Wohnheimen in der Talstraße aufgenommen werden. Nach individueller Beobachtung werden die Familien anschließend in privaten Wohnungen untergebracht.

„Die AWO stellt eine sozialpädagogische Betreuung für die Wohnheime an der Talstraße, die von der Stadt bezahlt wird. Die Mitarbeiter beurteilen, ob die Asylbewerber gut integriert sind, die Kinder in die Schule gehen und auf welchem Level die Deutschkenntnisse sind. Nach diesen Kriterien wird dann gemeinsam mit der Stadt entschieden, welche Familien weitervermittelt werden“, erklärt der Fachbereichsleiter.

Derzeit betrifft diese Regelung hauptsächlich Familien, die sich seit zwei oder mehr Jahren in Velbert aufhalten. In Zukunft soll darüber nachgedacht werden, die Vermittlung bereits nach drei Monaten vorzunehmen. In Gästehäusern und Hotels werden die Asylbewerber nur kurzzeitig untergebracht. „Die Lösung wählen wir nur, wenn in einer Ausnahmesituation mehrere Leute spontan nach Velbert zugewiesen werden.“

Pro Asylbewerber zahlt das Land einen Kostenzuschuss, die restlichen Auslagen trägt die Stadt Velbert. Im gemeinsamen Ausschuss für Soziales und Haushalt Mitte November werden die genauen Ausgaben für Asylbewerber bekanntgegeben.