Heinrich-Vogeler-Weg: 36 Meter hoher Kran kippt um
Am Heinrich-Vogeler-Weg streift der Riese am Montag ein Einfamilienhaus und zerstört einen Kleinlaster.
Wülfrath. Einen vermutlich sechsstelligen Sachschaden hat am Montagnachmittag ein Unfall im Neubaugebiet Flehenberg verursacht. Aus noch ungeklärter Ursache kippte ein 36 Meter hoher Baukran um. Ein Haus wurde beschädigt, ein Auto zerstört. Verletzte gab es nicht.
Einen halben Meter weiter links, zwei Meter weiter rechts - und ganze Einfamilienhäuser wären von dem gelben Stahlungetüm gespalten worden wie ein Holzscheit von einer Axt. So aber sind die Gebäudeschäden an dem verklinkerten Einfamilienhaus auf dem Eckgrundstück am Heinrich-Vogeler-Weg aus Sicht der Feuerwehr „doch eher überschaubar“, wie Einsatzleiter und stellvertretender Stadtbrandmeister Matthias Mausbach in einer ersten Einschätzung sagte.
„Aber Genaues müssen die Experten der Gewerbeaufsicht sagen.“ Auch das Amt für Arbeitssicherheit wurde eingeschaltet.
Die Fachleute sollen klären, wie es zu dem Unfall kommen konnte. Aus Sicht der Polizei stellte sich der Hergang am Montag wie folgt dar: Der Baggerführer stand neben dem Kran und bediente ihn mit einer Konsole. Er hatte eine Palette Steine geladen, als sich der Ausleger bewegte und der Kran vom Baugrundstück wegkippte.
„Der Kranführer hat gesagt, dass kein Alarm ausgelöst wurde“, so ein Polizist. War der Kran falsch beladen? Gibt es im Untergrund Hohlräume? War die Befestigung des Krans am Boden unzureichend? Antworten darauf gab es vor Ort nicht. Ein Mitarbeiter der Baufirma wunderte sich: „Der Kran ist ganz neu, gerade ein Jahr alt. Von so einer Ladung Steine kippt der nicht um.“
Der Kran landete zwischen zwei Gebäuden — ein Haus im Rohbau, das andere von einer Familie mit Kindern bezogen. Dieses Haus wurde am First getroffen. Dachziegel stürzten zu Boden und auf ein abgestelltes Auto. Außerdem zerdrückte der Kran die Fahrgastzelle eines Kleinlasters der Baufirma. Die Spitze blieb auf noch nicht bebautem Grund liegen.
Laut Feuerwehr ist das Haus weiterhin bewohnbar. Die Familie ist aber einmal bei Verwandten in der Nachbarschaft untergekommen. „Sie stehen unter Schock. Sie wissen auch, dass sie viel, viel Glück gehabt haben“, sagte ein Rettungssanitäter.