Herzog-Wilhelm-Markt: „Es war ein toller Markt“
Überwiegend spielte das Wetter mit, die Besucherzahlen stimmten: Die Bilanz des Herzog- Wilhelm-Marktes 2012 fällt positiv aus.
Wülfrath. Ob Eierpunsch, Glühwein oder flambierter Moorgeist — alles ist lecker und hilft gegen Kälte. Und das ist auch nötig an diesem kalten Samstagabend. Der Herzog-Wilhelm-Markt ist fast vorüber — „und es war ein toller Markt mit Super-Publikum und guter Stimmung“, zeigt sich Marianne Meister zufrieden. Auch der Umsatz in der „Blumenhütte“, die sie seit 30 Jahren betreibt, stimmte. „Unser Glühwein ist eben der beste“, meint sie selbstbewusst.
Auch Iris und Jürgen Michel, das Kaiserpaar des Schützenvereins, haben in ihrer Südtiroler Bude viel Spaß — nicht nur am Verkaufen. „Im vergangenen Jahr ist uns der Schinken ausgegangen, diesmal war es der Jagertee“, erzählt Iris Michel gut gelaunt. „Aber der konnte nachgeordert werden.“ Zweimal im Jahr fahren die beiden nach Südtirol, um den Wülfrathern die Spezialitäten aus Österreich anbieten zu können. „Ein bisschen Anlaufzeit brauchten die Wülfrather“, räumt Iris Michel ein, „aber jetzt beim dritten Mal gibt es schon einen gewissen Wiedererkennungswert.“
Jeden Tag steht das Ehepaar selbst in der Bude, unterstützt von Ralph Mielke und Axel Paul — dem es besonders der „Bombardino“ angetan hat. „Lecker, probieren Sie mal“, macht er Werbung für eine Mischung aus Eierlikör und Rum mit einer Haube aus ungesüßter Sahne.
Auch das Familienunternehmen Höpfner-Möller kann nicht klagen. „Alles lief super! Für uns hat die HWM-Bude schon Tradition“, sagt Franca Möller, deren Eltern schon zum 16. Mal im „Cremetöpfchen“ stehen. Ein paar Buden weiter genießt Bernd Jost Holunderpunsch mit Schuss. „Nach dem Singen mit der Kantorei genau das Richtige für den Hals“, meint er.
Nicht ganz so zufrieden sind die Musikfreunde: Zu kalt fürs kühle Bier sei es gewesen. Mit interessanten Getränkekreationen, etwa heißer Kirsche mit Schuss oder dem „Hirschtritt“ — einer Mischung aus Sambuca und Jägermeister — versucht man Verluste auszugleichen.
Doch auch ohne den Verkauf von Essen und Trinken kann der HWM Spaß machen. „Es war zwar nicht so gut wie beim letzten Mal, aber ich habe viele Handschuhe und Mützen verkauft“, sagt Anne Schwartz aus der Bude „Dies und das“. Bis auf Montag sei das Wetter ziemlich optimal gewesen, freut sich auch Hans-Peter Altmann vom Vorstand des HWM-Fördervereins, der mit den Besucherzahlen durchaus zufrieden ist. „Beim Schnee am ersten Samstag haben wir viele Schirme verkauft oder verliehen, das war kein Problem.“
Die Meinungen der Besucher zu den neuen Plastikbechern würden hingegen auseinandergehen.
Manch einer würde wohl doch die Keramiktasse bevorzugen. Während die Band „daCapo“ mit Coversongs für beste Stimmung vor der Bühne sorgt, fällt aber auch immer wieder die Leere rechts davon auf. Einige Buden konnten trotz Gesprächen des Fördervereins mit Interessenten nicht besetzt werden. „Wir versuchen natürlich, die Buden wieder zu besetzen, aber bisher leider ohne konkreten Erfolg“, sagt Altmann. Und das bei bleibenden Fixkosten: „Wenn noch mehr Buden leer bleiben, hätten wir ein Problem.“