Hilfe für Flüchtlingsfamilien
Das Brückenprojekt im Caritas-Kinder- und Familienzentrum Arche Noah hilft bei der Integration von Flüchtlingsfamilien mit Kindern im Vorschulalter.
Wülfrath. Das Brückenprojekt im Caritas-Kinder- und Familienzentrum Arche Noah wird Thema im Ausschuss für Gesellschaft und Soziales (AGS) am Dienstag, 27. Februar, ab 17 Uhr im großen Saal des Rathauses. Das seit April 2016 bestehende Angebot bietet zweimal wöchentlich eine pädagogisch begleitete Spielgruppe für geflüchtete Eltern mit Kindern im Vorschulalter an. „Bisher wurden etwa 20 Familien betreut, in die Spielgruppe kommen durchschnittlich fünf bis zehn Personen“, sagt Sozialamtsleiter Mike Flohr im Gespräch mit der WZ.
Mike Flohr, Sozialamtsleiter
Ziel ist die Schaffung einer kindgemäßen und altersgerechten Spielsituation mit Angeboten zur Wahrnehmungsförderung, Kreativität und Bewegung. Alltagsintegrierte Sprachbildung und hauswirtschaftliche Tätigkeiten bilden die weiteren Grundlagen des Brückenprojektes.
Entwickelte Rituale geben Sicherheit und Vertrauen, so die Caritas. In den Begegnungen nutzten die Familien zunehmend die Möglichkeit, ihre Fluchterfahrungen in Gesprächen zu bewältigen. „Mit der Zeit entwickelt sich ein Vertrauensverhältnis, das Vertrauen muss langsam aufgebaut werden“, erklärt Veronika Engel, Leiterin des Kinder- und Familienzentrums. Die Gespräche über die eigene Flucht führen die Menschen nicht nur mit den Mitarbeitern des Brückenprojektes, sondern auch untereinander. „Wichtig ist, dass dies in einem geschützten Rahmen stattfindet“, sagt Veronika Engel.
Auch in bürokratischen Angelegenheiten erfahren die Eltern Unterstützung und ein gegenseitiger Austausch der kulturellen Vielfalt wird möglich. Aktuell nehmen Familien aus Syrien, dem Irak, Afghanistan, Eritrea, Nigeria und Russland teil. Das wiederum ist für die Helfer nicht immer einfach. „Die Einhaltung der Rahmenbedingungen sowie eine nicht planbare Teilnehmerzahl und Rivalitäten der unterschiedlichen Kulturen, des Erziehungs- und Rollenverständnisses stellen eine Herausforderung dar“, so die Vorlage der Caritas.
Gemeint sind vor allem die verschiedenen Mentalitäten. „Für viele ist eine Regelmäßigkeit keine Selbstverständlichkeit. Mal kommen sie, mal nicht, auch die Zeiten werden immer wieder nicht eingehalten“, sagt Veronika Engel. Das führe dazu, dass sich die Betreuer immer wieder spontan auf unterschiedliche Situationen einstellen müssen. Dennoch sind alle beteiligten überzeugt, dass diese Arbeit weiter fortgesetzt werden muss. „Die Familien schließen Kontakte untereinander, aber auch zu Wülfrathern“, weiß die Leiterin des Kinder- und Familienzentrums. Dies wiederum sei sehr wichtig, um sich in der hiesigen Kultur zurechtzufinden. Die kulturellen Unterschiede seien anfangs schon recht groß.
Dieser Meinung ist auch der Sozialamtsleiter. „Das ist ein gutes Projekt. Es dient zur Integration und dem Kennenlernen der deutschen Kultur, bringt Struktur in den Alltag“, sagt Mike Flohr .