Hunderte Wülfrather zieht es ans Osterfeuer
Die Freiwillige Feuerwehr hatte eingeladen. Für Unterhaltung sorgte die Gruppe „Cuore Italiano“.
Die halbe Stadt schien in Bewegung — in Sogrichtung obere Wilhelmstraße. Das Team der Freiwilligen Feuerwehr rotierte regelrecht, um den hunderten Besuchern der Osterfeier die gewohnt behagliche Atmosphäre zu schaffen. Das ausgiebige Klönen an den archaischen Feuertonnen bleibt der Hauptgrund der Zusammenkunft.
Mit der Ruhe gesammelter Erfahrung bewältigen die Helfer den Andrang routiniert, auch wenn sich hier und da Warteschlangen bildeten. Für musikalische Einstimmung in der zur Cocktailbar umgewidmeten Wachenhalle sorgte die Gruppe Cuore Italiano.
An diesem vollmondigen Samstagabend traten sie zum ersten Mal in Wülfrath auf. Mitgebracht hatte Sänger Emanuele „Mano“ Cirmena neben seiner südländischen Reibeisenstimme eine schöne Interpretation zu diesem Treffen: „Ostern ist ein Friedensfest.“
Wie seine Mitmusiker ist auch er in Deutschland geboren und bringt das Bandgefühl augenzwinkernd auf den Punkt: „Wir sind Italiener mit deutschem Hintergrund.“ Zu Hause bei ihnen wurde bis zu den Ostertagen streng gefastet: „Als kleiner Junge habe ich das auch gemacht, weil wir sehr katholisch sind. Danach wurde natürlich gefeiert.“ Die Sprache spiele bei der international verständlichen Musik keine Rolle: „Es sind die Töne und die Rhythmen, die alle bewegen sollen.“ Mit Liedern im Stile von Adriano Celentano und Toto Cutugno verbreitete sich mediterranes Flair.
Bereits zum vierten Male war Joachim Lukas bei der Wachensause zu Gast. Der Bochumer hegt in der Kalkstadt seinen Schrebergarten und kam zum Feuerspektakel. Lässig ans abschirmende Geländer gelehnt, ein Getränk in der Hand, schaut er lange den aus dem mächtigen Osterscheit aufsteigenden Funken nach: „Es ist ein schönes Bild und erstaunlich wie lange sie sich halten.“