i-Dötzchen fiebern Schulstart entgegen
Die beiden sechsjährigen Wülfratherinnen Emily und Pauline haben vor kurzem ihr Leben im Kindergarten hinter sich gelassen. Nach den Sommerferien steht für sie die Einschulung in die erste Klasse an.
Wülfrath. Dass Emily und Pauline Schulkinder sein müssen, ist optisch unverkennbar. In den Mündern der beiden Sechsjährigen reiht sich Wackelzahn an unübersehbare Lücke. Jenseits des lustigen Haifischgebisses im Milchzahnformat sind beides echte Schlaumäuse. Und Schlaumäuse sind im Kindergarten an der Ellenbeek diejenigen, die Richtung Schule gehen. 30 Kinder verlassen jetzt die Einrichtung.
So wie Emily und Pauline, die sich beide „riesig“, Betonung auf jedem Buchstaben, auf den neuen Lebensabschnitt freuen. „Ich kenne schon meine Lehrerin“, freut sich Emily. Und auch Pauline hat sich mit den Gegebenheiten am neuen Lernort vertraut gemacht. „Da ist außerdem schon meine große Schwester“ und unterrichtet wird sie von einem Klassenlehrer. Der sei „nett“, nur „seinen Bart mag ich nicht“, aber es gäbe Schlimmeres.
Wie beispielsweise noch länger im Kindergarten bleiben zu müssen, wenn man schon so groß ist. Wenngleich, resümiert die Kleine, die bei hochsommerlichen Temperaturen bevorzugt in der Badehaut am kindergarteneigenen Planschbecken spielt, die Zeit in der grünen Gruppe, zu der sie zählte, „echt gut“ gewesen ist. „In der Puppenecke Tiere verkaufen, den Bauteppich nutzen und draußen sein“, zählten bislang zu den bevorzugten Beschäftigungen Emilys aus der blauen Gruppe. „Und manchmal haben wir Schlaumausarbeiten gemacht“, sind die beiden sehr zufrieden.
Denn das „Lernen müssen Kinder erst lernen“, wie Rebecca Lingk, pädagogische Fachkraft und stellvertretende Leiterin des Kindergartens Ellenbeek, erinnert. Gerade Schulanfänger können sich noch nicht lange auf ein Thema konzentrieren oder sich viele Dinge auf einmal merken. Sie haben ein im Vergleich zu Erwachsenen noch etwas unterentwickeltes Gedächtnis, also sind die Übungsaufgaben aus der Schlaumausmappe, die in Kleingruppen absolviert und bei denen hemmungslos gespickt werden darf, eher „heranführend“.
Im Linien nachmalen, Fehler finden oder Dinge wiedererkennen macht beiden so schnell keiner was vor. Mit Lesen, Schreiben oder Rechnen haben sie noch keine Verträge, dafür ist Pauline im „Blödsinn machen“ sehr gut, und Emily balanciert auf dem Rücken von Pferden bereits wie ein professioneller Artist.
Beim Voltigieren kann sie „vorwärts den Frosch, das ist doch ganz leicht, du musst dich bloß gut festhalten“ und rückwärts schon im Trab gehen. Weitergreifende Berufspläne, aus ihren Talenten etwas zu machen, haben sie noch nicht. Lieber erinnern sie sich an die „besonders aufregende Zeit“ als Vorschulkinder in der Kita. Denn zu den Highlights zählten zuletzt sowohl der Besuch auf der Polizei- wie bei der Feuerwehrwache.
Und ein ganz besonderes Erlebnis war der Ausflug zum Erlebnisbauernhof. Denn auf Gut Hixholz gab es nicht nur jede Menge Tiere zu bestaunen, sondern mit einer Übernachtung auch noch die Überraschungen des Landlebens zu bestaunen. „Meine große Schwester freut sich auf mich“, ist die ohnehin wenig scheue Pauline wenig ängstlich, am neuen Lernort nicht gleich Fuß zu fassen. Und auch Emily blickt buchstäblich erstklassigen Zeiten entgegen. Zwar gehen außer Mia nicht alle anderen Freunde wie zum Beispiel Flori und Benjamin mit, aber dafür gibt es viele neue Leute, die es sich sicher lohnt, kennenzulernen.