Immer mehr Schule schon im Kindergarten
Förderung: Noch in diesem Jahr sind die Kinder mit großen Sprachdefiziten dran. Doch auch die anderen könnten bald unterrichtet werden.
Ratingen. Eine Erkenntnis setzt sich durch: Ohne ausreichende Sprachkenntnisse haben Grundschüler schlechte Chancen auf ihrem weiteren Bildungsweg. Deshalb wurden inzwischen mehrere Programme angestoßen, die den Kleinsten das sprachliche Rüstzeug für die Zukunft geben sollen. Die ersten Maßnahmen greifen schon - auch in Ratingen.
In den Kitas an der Erfurter Straße und der Daimlerstraße wird bereits Deutsch unterrichtet, und zwar nach dem sogenannten "Heidelberger Modell" (siehe Kasten). Was dort dank der Unterstützung der Blumberg-Stiftung möglich ist, hat die Ratinger Politik so sehr begeistert, dass sie das Konzept nun flächendeckend an den Kindergärten einführen möchte. CDU und SPD haben sich darauf verständigt, die Verwaltung mit der entsprechenden Planung zu beauftragen.
"Sie soll vor allem bedarfsgerecht sein", erläutert Sebastian Wladarz (CDU) den Ansatz. "Das heißt, dass auch Kinder am Förderprogramm teilnehmen können, die formal zwar die Sprachtests bestehen, aber seitens der Lehrkraft als förderbedürftig erklärt werden."
Derweil wird für jene Kinder, die den Sprachtest nicht bestanden haben, der Förderunterricht schon vorbereitet. 103 Kinder sind das in diesem Jahr in Ratingen, die meisten davon über einen der acht Kindergarten-Träger gemeldet, nur sechs besuchen keinen Kindergarten.
"Die Gelder sind schon beantragt", erklärte Jugendamtsleiterin Christa Seher-Schneid. 340 Euro stellt das Land für jedes der Kinder zur Verfügung. Wie der Unterricht dann im Einzelnen gestaltet wird, ist allerdings noch offen. Sicher ist für Seher-Schneid nur: "Es soll noch in diesem Jahr losgehen."