Innenstadt: „Der Spring wirkt viel größer“
Nur Lob gab es bei einer Umfrage der WZ zur bereits erfolgten und noch vorgesehenen Neugestaltung der Fußgängerzone.
Wülfrath. Den samstäglichen Bummel in der Innenstadt nutzen viele Wülfrather nicht nur zum Einkaufen. Bekannte und Freunde treffen sich dort, es wird geklönt. Gesprächsthema ist dabei auch die Umgestaltung der Innenstadt. Nicht nur, dass die Fußgängerzone seit geraumer Zeit und unübersehbar eine Baustelle ist. Seit September erstrahlt der Spring bereits in neuem Glanz. Die WZ hat sich bei Passanten umgehört, wie die Neugestaltung ankommt.
„Es ist wunderbar. Die Städte müssen auch etwas für ihr Gesicht tun. Damit die Leute sagen: Wir müssen nach Wülfrath kommen, da hat sich was getan“, schwärmt Rudolf Meyer vom neuen Pflaster Im Spring. Er spaziert mit seiner Frau Ursula durch die Stadt. „Es muss auch mal etwas verändert werden — auch wenn ich glaube, dass das neue Marktzentrum eine Nummer zu groß für Wülfrath ist“, sagt Ursula Meyer.
Horst Heck gefällt der neue Spring ebenfalls. „Es nimmt Gestalt an. Der Weg ist jetzt viel heller und wirkt größer“, findet er. Allerdings hofft er auch, dass bei der Sanierung noch ein paar Verbesserungen hinzukommen: „Wir brauchen in der Innenstadt viele Sitzgelegenheiten. Die alten Bänke am Heumarkt waren immer sehr gefragt“, sagt Horst Heck.
Auf ein ebenes Pflaster wie Im Spring sind Natalie Kullmann und ihr Sohn Marcel Jacho besonders angewiesen. Der Jugendliche ist an einen Rollstuhl gebunden — für ihn bedeutet Barrierefreiheit Lebensqualität. Da Natalie Kullmann ganz in der Nähe der Fußgängerzone wohnt, sind die beiden auch regelmäßig dort unterwegs. „Die Bordsteine sind oft viel zu hoch für mich“, sagt Marcel. „Aber auf dem neuen Boden kann ich schon viel besser fahren als vorher“, fügt er hinzu.
Günter Jäckle, der sich im Eiscafé Paciello zum Kaffee niedergelassen hat, befürwortet den Umbau ebenfalls. „Hervorragend“ lasse er sich an. „Die Attraktivität wird gesteigert — und das mit wenig Aufwand. Es ist beachtlich, dass sich eine Stadt im Nothaushalt so etwas leisten kann“, sagt Jäckle. Außerdem fühle er sich durch die Bürgerbeteiligung ernst genommen.
Von den Umbaumaßnahmen sind insbesondere die Händler betroffen. „Für die Geschäfte wird die Sanierung eine Herausforderung“, sagte Wülfrath pro-Vorstand Christian Campe zu Beginn der Bauarbeiten. Kerstin Koch von der Parfümerie Flohr kann das bestätigen. „Wir haben gemerkt, dass weniger Kunden gekommen sind, als der Boden vor unserer Türe aufgerissen war. Mittlerweile geht es wieder“, sagt sie.
Noch immer stehen hohe Bauzäume vor dem Haus mit der Nummer 157. Die Lieferanten müssen einen Umweg in Kauf nehmen. „Aber wir freuen uns natürlich auch darüber, bald eine attraktivere Fußgängerzone zu haben“, sagt die Parfüm-Verkäuferin.