Ins Café Pützer zieht neues Leben ein

Er ist gelernter Koch und hochmotiviert: Jakob Neeff will das gemütliche Dorfcafé zu einem beliebten Treffpunkt in Düssel machen.

Foto: Mikko Schümmelfeder

Wülfrath. Im vergangenen Jahr hatten sich die Türen zum Café Pützer in Düssel schon mal weit geöffnet. Dann hatte es dort plötzlich Querelen zwischen dem Inhaber und der Geschäftsführerin gegeben, und nach nicht mal zwei Wochen war die Sache wieder gelaufen.

Nun gibt es mit Jakob Neeff einen neuen Pächter für das gemütliche Dorfcafé. Und wer dem 33-Jährigen gegenübersitzt, der spürt die Leidenschaft, mit der hier jemand zu Werke geht. Zuerst fällt auf: Der neue Cafébesitzer strahlt eine ungewohnte Ruhe und Gelassenheit aus. In aller Seelenruhe präsentiert er selbst eingelegtes Obst und mit Pfeffer verfeinerten Honig. Überstürzen will er nichts. Im Gegenteil, er will es langsam angehen lassen.

Fragt man nach dem, was ihn bislang so umgetrieben hat, so wird das Geheimnis seiner Seelenruhe dann doch recht schnell gelüftet. Jakob Neeff hat beinahe sein halbes Leben in Neuseeland verbracht. Als Jugendlicher zum Schüleraustausch bei der dort lebenden Familie des Vaters gestrandet, wurden aus dem geplanten Jahr dann plötzlich 15 Jahre. Seit vier Jahren ist der gelernte Koch nun wieder zurück in Deutschland — und ja, es habe Momente gegeben, in denen ihm das hier alles vollkommen verrückt vorgekommen sei.

Nun allerdings sei er dort angekommen, wo er immer hingewollt habe: Bei einem kleinen Café in guter Atmosphäre. „Es hätte auch ein Restaurant werden können, aber so ist es auch gut“, sagt er schmunzelnd, während er erzählt, wie es dazu kam, dass er nun ausgerechnet in Düssel gestrandet ist.

Ein guter Freund, der in der Nähe wohne, habe ihn auf das seit langem leerstehende Café aufmerksam gemacht. Schon beim ersten Ortsbesuch sei dann klar gewesen: „Das ist klasse, dass mache ich!“ Nun hat er zwar bei winterlichen Temperaturen einen Kaltstart hingelegt. So ganz unrecht sei ihm das aber nicht, wie er selbst gesteht.

„Das wird sich alles noch entwickeln“, sagt er über seine kulinarischen Pläne, in die auch die Wünsche der Gäste einfließen sollen. Wohnzimmeratmosphäre sei das, was er sich selbst für sein Café wünschen würde. Zu erzählen hätte er bestimmt genug — wenn ihm dafür überhaupt noch Zeit bleibt.

Backen will er übrigens auch selbst. Und auf der Speisekarte sollen Spezialitäten stehen, die man sonst nirgendwo bekommt. Soviel verrät er schon mal: Auf der Tageskarte sollen Suppen, Eintöpfe und Quiche stehen. Pulled Beef Sandwich, Süsskartoffelecken mit Nussbutter und hausgemachte Dill Gnocchi.

Das „Cafe Pützer“ an der Dorfstraße 32 hat Montags und Dienstags geschlossen und von Mittwoch bis Sonntag von 11 bis 19 Uhr geöffnet.