Jetzt werden Helfer gebraucht
Die Turnhalle ist für die Ankunft von bis zu 150 Menschen vorbereitet. Stadt schaltet Infotelefon.
Wülfrath. Der Schulhof des Gymnasiums hat sich gestern zu zwei Drittel der Fläche in einen Bauhof verwandelt. Ein stabiler Metallzaun trennt den kleineren Teil für die Schüler von Bau- und Feuerwehrfahrzeugen ab. Noch ist er nicht geschlossen. Radlader heben erst Bauzäune, dann Hochbetten und schließlich Matratzen durch den Notausgang in die Turnhalle.
Drinnen geben sich Mitarbeiter der Stadt, Helfer von Freiwilliger Feuerwehr, Technischem Hilfswerk sowie Elektriker und Installateure die Klinke in die Hand. Die Halle an der Kastanienallee wird seit den frühen Morgenstunden als Notunterkunft ausgestattet. Bis zu 150 Flüchtlinge, die Wülfrath für den Kreis Mettmann aufnimmt, finden dort heute ab 18 Uhr ein Dach über dem Kopf.
Auf dem Bolzplatz vor dem ehemaligen Jugendhaus rattern Maschinen. Dort wird der Boden für vier große Zelte bereitet. Die wird das DRK als Betreiber der Unterkunft am Nachmittag für die Registrierung und die erste medizinische Untersuchung durch eine Kinderärztin und einen Arzt aufschlagen.
Der Schulpavillon wird mit Mikrowellen ausgestattet. Dort wird die Ausgabe der von einem Caterer angelieferten Mahlzeiten erfolgen. „Wir brauchen keine Spenden, sondern zu allererst Hände“, sagt Sebastian Dahms, Leiter der Bereitschaft beim DRK-Ortsverband. „Wir sind auf einen kurzfristigen Kriseneinsatz ausgelegt, aber nicht auf die wochenlange Betreuung, fügt er hinzu.
Menschen, die sich kümmern, werden gesucht, die dolmetschen, die die Spielregeln erklären und wie man eine Waschmaschine bedient oder warum Babynahrung besser als Cornflakes mit H-Milch ist. Das Rote Kreuz hat schon den Arbeitskreis „Wülfrath hilft 2“ um Unterstützung gebeten. Über das eigentlich für das geplante Flüchtlingsfest am 3. Oktober geknüpfte Netzwerk hatten sich bis zum Mittag schon mehr als 30 Helfer gemeldet. „Aber das ist nur ein guter Anfang“, meint Dahms. Es gelte den Betrieb der Unterkunft in drei Schichten, von 8 bis 16 Uhr, 16 bis 22 Uhr, und 22 Uhr bis 8 Uhr sicherzustellen.
107 Personen hat das DRK kreisweit schon mit befristeten Verträgen, auf 450 Euro-Basis, stundenweise und auch ehrenamtlich unter Vertrag genommen. „Der Bedarf ist aber angesichts des Zustroms unverändert groß“, sagt Dahms. Bewerber sollten sich per E-Mail an info@drk-mettmann.de melden.
Das für heute Abend geplante Betriebsfest der Stadtverwaltung wurde abgesagt. „Viele, viele Mitarbeiter haben sich stattdessen für den Einsatz bei der Erstaufnahme freiwillig gemeldet“, sagt Stadt-Sprecherin Franca Calvano. Auch die Flüchtlingsinitiative Inga wird heute den Empfang der ersten Busse begleiten.
“ Bürgermeisterin Claudia Panke lädt für Montag, 21. September, um 18 Uhr in das Awo-Haus, Schulstraße, zu einem Infoabend ein. Außerdem werden heute von 8 bis 18 Uhr unter 02058/18224, und per E-Mail an info-fluechtlinge@stadt.wuelfrath.de, alle Fragen beantwortet. Über Spendenmöglichkeiten und Hilfsangebotewird im Netz informiert.
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