Jugendliche fühlen Politikern auf den Zahn
Auf kritische Fragen waren beim Speed-Debating schnelle Antworten Pflicht.
Wülfrath. Wäre es nach den Jugendlichen gegangen, hätten die Gespräche noch länger fortgesetzt werden dürfen. „Das gibt mir die Chance, die Leute wirklich kennenzulernen und zu gucken, was hinter den Wahlkampf-Sprüchen steckt“, sagte Vanessa.
Die 17-Jährige ist wie fast 1000 andere ihrer Altersklasse in Wülfrath Erstwählerin, darf also am Sonntag erstmals ihre Kreuzchen setzen. Das Speed-Debating am Mittwochabend, bei denen Wülfrather Politiker sich Fragen stellten und Antworten gaben, fand sie „aufschlussreich und spannend“.
Ab 18 Uhr hatte Angela Sprink zur Zusammenkunft von Schülern und Politikern ins Rathaus eingeladen. Tatjana und Jacqueline hatten sich bestens mit einer Frageliste auf die Schnell-Diskussionen vorbereitet, Lukas und Robin dagegen formulierten spontan. „Es kommt ja auch drauf an, was der Politiker sagt und wo man nachhaken muss.“
Kritisch wollten die insgesamt 32 Haupt- und Realschüler und Gymnasiastensein, „richtig auf den Zahn fühlen“, wie Shirin (16) sagte. „Leider darf ich nicht wählen, weil ich einen britischen Pass habe.“
Die Ausstattungen der Schulen, vor allem aber das ewige Thema der Mobilität (wie lässt sich Wülfrath besser mit Bussen an Mettmann und Düsseldorf anbinden?) waren wichtige Diskussionspunkte. Kim und Maximilian wollten wissen, ob ohne Krankenhaus vor Ort die medizinische Versorgung gewährleistet sei. Marvin und Julian interessierten sich dafür, wie die leerstehende Hauptschule an der Schulstraße genutzt werden soll.
„Es ist total wichtig, wählen zu gehen. Das ist ein demokratisches Grundrecht“, hielt Oliver (16) ein Plädoyer für den Sonntagsgang zur Wahlurne. „Und gerade bei so einer Kommunalwahl, da kann man doch wenigstens was bewirken.“ von