Junge Bühne lockt Jugendliche ins Theater
Die neue Spielzeit beginnt im September und umfasst insgesamt acht Inszenierungen.
Velbert. Sechs Produktionen am Vormittag und zwei am Abend, allesamt auf hohem Niveau, das verspricht das Programm der Jungen Bühne Velbert für die Spielzeit 2016/17. Im Rampenlicht stehen bei den Inszenierungen Themen wie Behinderung, Mobbing im Internet, Radikalisierung, Einwanderungsgesellschaft und Nationalsozialismus.
Den Anfang macht das Komma-Theater aus Duisburg. Am 27., 28. und 29. September (jeweils 9 und 11 Uhr) wird in verschiedenen Velberter Schulen „Das Verhör“ gespielt. Kommissarin Franziska Seifert ermittelt im Klassenzimmer in einem Fall von Mobbing. Das Stück ist für Schüler ab zwölf Jahren geeignet.
Das Stück „Patricks Trick“ von Kristo Sagor wird am 16. November vom Theater Kohlenpott aus Herne in der Vorburg von Schloss Hardenberg für Zuschauer ab zehn Jahren aufgeführt (9 und 11.30 Uhr). Patrick wünscht sich einen großen Bruder, mit dem er alles gemeinsam unternehmen kann. Zufällig belauscht er ein Gespräch der Eltern und erfährt, dass er bald einen kleinen Bruder bekommt, der aber vielleicht nie wird sprechen können. Um Vertrauen, Rache und die Wirkung von Cybermobbing geht es in „4YourEyesOnly“ am 26. und 27. Januar, jeweils um 11 Uhr, in der Vorburg. In diesem Stück verlieren sich Computerfreaks in ihrer digitalen Welt. Als sich der Außenseiter der Klasse an das angesagteste Mädchen ranmacht, ist die Treibjagd im Netz auf beide Jugendliche eröffnet.
„Lou — Eine Spurensuche“ bringt das Helios-Theater aus Hamm am 7. Februar, um 9 und 11.30 Uhr für Zuschauer ab 15 Jahren in die Vorburg. Erzählt wird eine Geschichte von Liebe und Verlust, Freiheit und Unterdrückung, von Angst und Mut, sich an der Biografie von Louise Straus-Ernst (1893 bis 1944) anlehnt. Die Tochter eines jüdischen Kaufmanns und spätere Ehefrau des weltberühmten Malers Max Ernst wurde am 30. Juni 1944 mit dem vorletzten Zug ins KZ Auschwitz deportiert.
Am 24. März um 10 und 12 Uhr können Theaterfreunde ab zwölf Jahren mit De Toneelmakerij aus Amsterdam in der Nevigeser Vorburg „Jamal“ kennenlernen. Der Junge ist wütend auf alle und alles — doch er schlägt nicht mit Fäusten um sich, sondern mit Gedichten. Die tauchen überall auf, aber keiner weiß, dass es seine sind.
„Lost in London“ ist der Titel des englischsprachigen Klassenzimmerfrühstücks, das das Westfälische Landestheater Castrop-Rauxel am 28. und 29. März um 9 sowie 11 Uhr in Velberter Schulen für Kinder ab zehn Jahren serviert. Nach einer Sightseeing-Tour durch die britische Hauptstadt kriegen sich Tommi und Lise in die Haare. Sie trennen sich und erkunden auf eigene Faust die Stadt — ein riskantes Unterfangen. Das Stück ist konzipiert für Zuschauer ab 13 Jahren.
Im Abendprogramm legt Judith Stankovic vom Kinder- und Jugendtheater Velbert den jüngeren Zuschauern Franz Kafkas „Der Prozess“ mit dem Rheinischen Landestheater und „Mozart Superstar“ mit der Kammeroper Köln ans Herz. Die Aufführungen gehen am 7. beziehungsweise am 28. März, jeweils um 19 Uhr, im Historischen Bürgerhaus Langenberg über die Bühne.