Kinder staunen über befüllte Stiefel

Der Nikolaus schaute im Generationentreff Tennagels vorbei und bedachte die kleinen Gäste des Vereins Kinderstadt Neviges.

Foto: Ulrich Bangert

Neviges. Ein Leuchten huscht über Bens Augen. Er hat seinen kleinen Stiefel wieder entdeckt, den er Stunden zuvor im Generationentreff Tennagels in der City-Passage abgegeben hat. Jetzt schauen ein Schoko-Nikolaus und andere Süßigkeiten heraus. „Wir haben schon mehrere solche Stiefelaktionen gemacht, bei denen der ,Nikolaus’ die Schuhe gefüllt hat“, blickt Andrea Fricano zurück, die erste Vorsitzende des Verein Kinderstadt Neviges. Der Verein hat sich 2004 gegründet, um Kindern mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. So wurden unter anderem Spielzimmer in Restaurants angeregt, was von einigen Häusern umgesetzt wurde. Daneben stellt der Verein ehrenamtliche Helfer, wenn der Kochbus in Neviges Station macht.

„Der Verein lässt sich rund um die Weihnachtszeit immer etwas Besonderes für die Kinder einfallen lassen. Dass wir in diesem Jahr die Räume des neuen Generationentreffs in der Innenstadt nutzen dürfen, freut uns sehr“, stellt die zweite Vorsitzende Alexandra Gräber fest. Im vergangenen September hat der Krankentransport-Unternehmer Tennagels die ehemalige Pizzeria in der Passage zum Generationentreff umfunktioniert.

Jetzt steht er an der Theke, genießt einen heißen Kakao und freut sich, dass so viel Leben „in der Bude“ ist. Die Stiefelaktion ist übrigens nicht die erste Veranstaltung: „Wir hatten eine Halloween-Party gemacht, da sind 15 Kürbisse geschnitzt worden.“ Das Mutter-und-Kind-Frühstück jeden Mittwochmorgen in der Zeit von 10 bis 13 Uhr in Tennagels Generationentreff in der Passage ein Geheimtipp für viele Mütter mit Kindern bis zu drei Jahren geworden. „Inzwischen habe ich neun Hochstühle, damit die Mütter gescheit am Tisch sitzen können“, beschreibt Gerhard Tennagels. „Da gibt es eine Wickelecke, die ist schöner als bei uns zu Hause“, sagten mir einige Eltern. „Am Anfang ist es bescheiden gelaufen“, räumt Gerhard Tennagels ein, der mit einen größeren Zulauf der Senioren gerechnet hatte. Inzwischen kommen mehr Besucher, das neue Angebot spricht sich langsam in der Stadt herum. Vor allem donnerstags schauen mehr Gäste rein. „Das Marktfrühstück wird immer besser angenommen, vor allem auch durch die älteren Nevigeser. So langsam entdecken uns auch die Vereine, so hat zum Beispiel die Werbegemeinschaft ihre Jahreshauptversammlung hier abgehalten.“

Der Verein Kinderstadt Neviges hat inzwischen das dritte Adventswochenende ins Visier genommen. „Da beteiligen wir uns an dem Kinderweihnachtsmarkt“, kündigt Andrea Fricano an. „In dem ehemaligen Lotto-Totto-Geschäft Herberholz an der Wilhelmstraße machen wir was mit Lebkuchen. Fertige Figuren wie Stiefel, Sterne oder Rentiere dürfen die Kinder mit Zuckerguss verzieren. Dazu gibt es ein Fadenspiel. Wenn man daran zieht, kommt am Ende ein kleines Geschenk zum Vorschein.“