Kirchenkreis feiert die Reformation

Auf dem Dönberg, der vor 500 Jahren erstmals urkundlich erwähnt wurde, findet die große Feier zum Reformationstag statt, der sich 2017 zum 500. Mal jährt.

Foto: uba

Dönberg. „Als wir vor eineinhalb Jahren im Kirchenkreis darüber berieten, wie wir die 500. Wiederkehr der Reformation feiern können, kam jemand auf die Idee, das könnte man doch auf dem Dönberg machen, weil vor 500 Jahren der Ort zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde“, erklärt Jan Fragner. Jetzt freut sich der Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Dönberg auf ein großes Kirchenkreisfest. Frank Sippli, Hausmeister des Gemeindehauses, und Pfarrer Frank Wessel, der sich im Kirchenkreis um die Öffentlichkeitsarbeit kümmert, haben das Fest vorbereitet. „Dazu kommen ganz viele weitere Helfer aus allen zwölf Gemeinden.“

Die Organisatoren schätzen, dass von den 245 000 Mitgliedern des Kirchenkreises etwa 500 bis 800 kommen. In Dönberg gibt es eine lebendige Ökumene, da lag es auf der Hand, dass es Unterstützung durch die katholische Pfarrgemeinde St. Maria Hilf gibt, die ihr Gotteshaus zur Verfügung stellt. Los geht es am 31. Oktober um 14.30 Uhr mit einem Ankommen und Kaffeetrinken am Gemeindehaus, eine Stunde später laden fünf besondere Gottesdienste an fünf besonderen Orten auf den Dönberg ein: Gospelgottesdienst in der evangelischen Kirche, Kindergottesdienst im Kindergarten, Jugendgottesdienst in der Kapelle, Taizé-Gebet in St. Maria Hilf und eine „Thomas-Messe“ im Pfarrzentrum St. Maria Hilf unter der Kirche. Um 16.30 Uhr folgt ein umfangreiches Musikprogramm in der evangelischen Kirche, ab 17 Uhr dürfen alle gemeinsam in der Kapelle singen. Deftig dürfte es um 17 und 18 Uhr beim Kabarett im Gemeindehaus zugehen, wenn Luthers Tischreden in zwei Akten vorgestellt werden. Dazwischen kann man „Futtern wie bei Luthern“, unter anderem mit „Käthes Krauttopf“. Ab 17.30 Uhr können die Besucher in der Cafeteria über Bibel, Glauben und der Reformation ins Gespräch kommen. Dazu kommt einen Reformationsmarkt mit Ständen rund um die Kirche. „Es gibt fair gehandelte Produkte, auch Kleidung, Wein und Felle. Neben Thüringer Bratwurst wird es Pastoren-Pommes aus Tönisheide und andere kulinarische Leckereien geben“, kündigt Frank Sippli an.

Für die Jüngsten gibt es im und am Kindergarten jede Menge Aktionen: „Kürbisse schnitzen, Filzen, Wachsanhänger basteln, Gläser bekleben, die Lutherrose ausmalen — wir bieten da schon was Besonderes an“, so Jan Fragner. „Wir haben auch an die Jugendlichen gedacht, unter anderem mit Henna-Tattoos, und der Kochbus kommt.“ Zudem stellen sich alle zwölf Gemeinden des Kirchenkreises vor. Als kleinen Höhepunkt kündigen die Organisatoren den Abendsegen zwischen Kirche und Gemeindehaus an: „Drei niederbergische Posaunenchöre werden gemeinsam auftreten.“

Frank Wessel hofft auf neue Impulse. In Anlehnung an Luthers 95 Thesen, die er angeblich am 31. Oktober 1517 an die Schlosskirche zu Wittenberg nagelte, wollen 9,5 Niederberger Thesen zum Nachdenken anregen. Die Besucher haben die Möglichkeit, eigene Thesen an die Kirchentür zu kleben. „Es soll nicht nur eine Riesensause sein, sondern ein fröhliches Innehalten, um uns zu sagen, dass sich Kirche immer verändert“, beschreibt Frank Wessel das Ziel des Festes.