Wülfrath Kita-Eröffnung ist wieder verschoben
Wülfrath · . „Am vergangenen Montag sollte die Bauabnahme der Kita an der Schulstraße erfolgen. Wegen gravierender Mängel haben wir der Abnahme nicht zugestimmt.“ Hochbauamtsleiter Martin Groppe zeigt sich bei einer Pressekonferenz im großen Saal des Rathauses enttäuscht, dass der geplante Einzugstermin am Donnerstag, 20. August, in weite Ferne gerückt ist.
„Bei einer Bauabnahme müssen die maßgeblichen Teile in Betrieb sein und funktionieren. Das war nicht der Fall“, so Martin Groppe weiter.
Dem Generalunternehmer müsse jetzt eine Frist eingeräumt werden, bis zu der die Mängel abgestellt sein sollen. Danach müsse ein Termin für die erneute Bauabnahme gefunden werden. „Einen Eröffnungstermin möchte ich nicht nennen, aber es wird wohl einige Wochen dauern“, sagt der Technische Dezernent Stefan Holl vorsichtig.
Der Hochbauamtsleiter nennt einige der Mängel. Das Lüftungsgerät sei zwar auf dem Dach installiert, aber nicht in Betrieb, der Sonnenschutz an der Außenfassade funktioniere nicht, genau wie die Blitzschutzanlage. An den Türen fehlten Fingerklemmschutze. „Die Fußleisten sind nicht überarbeitet. Es gibt scharfe Kanten und Nägel stehen heraus“, ergänzt Ute Schubert von der Projektsteuerung Schubert. Dies sei für die Kinder gefährlich und aus diesem Grund auf keinen Fall hinnehmbar. Solche Mängel könnten nicht im laufenden Kita-Betrieb abgestellt werden.
Warum so viele Restleistungen angefallen sind, kann Martin Groppe nur mutmaßen. „Der Wechsel von Subunternehmern und Lieferprobleme könnten ursächlich sein. Das sind Gründe, aber keine Entschuldigung.“ Solche Unwegbarkeiten müsse ein Generalunternehmer einplanen, betont der Hochbauamtsleiter. Die Verwaltung habe aber weiterhin den Eindruck, dass der Generalunternehmer die Fähigkeit hat, das Projekt entsprechend den Anforderungen umzusetzen. Dennoch bleibe die Verzögerung für die Kita der „Worst Case“.
Erzieher und Kinder sitzen auf halb gepackten Koffern
„Die Erzieher und Kinder sitzen praktisch auf halb gepackten Koffern“, berichtet Sozialamtsleiter Mike Flohr. Die Vorbereitungen seien längst in Angriff genommen worden. Auch er ringt angesichts der Verzögerung etwas mit der Fassung. Die beiden Teams vom Pütt und von der Wilhelmstraße hätten die aktuelle Situation zwar sehr gut im Griff, aber „aus pädagogischer Sicht ist die Verzögerung äußerst schlecht, vorsichtig formuliert“.
Mike Flohr gibt auch zu bedenken, dass die Kosten für die Interimslösung im Gemeindehaus am Pütt weiterhin anfallen. Diese könnten aber eventuell dem Generalunternehmer in Rechnung gestellt werden. „Wir haben einen Vertrag, der auch eine Vertragsstrafe vorsieht, wenn die Bauzeit nicht eingehalten wird“, ergänzt Martin Groppe. Dies werde nun natürlich geprüft.
Die Außenanlage wird nicht vom Generalunternehmer gestaltet, wie Martin Groppe erklärt. Dieser Auftrag wurde getrennt vergeben. Der Vertrag sieht laut Hochbauamtsleiter vor, dass das Außengelände erst nach dem Einzug fertiggestellt wird, also ebenfalls von der Verzögerung beeinflusst wird. „Der Rettungsweg und die Zugänge müssen beim Einzug in Ordnung sein“, betont Ute Schubert. Dass der Außenbereich erst später fertig wird, sei kein großes Problem bei den Planungen gewesen. „Der Stadtpark ist nah, der kann genutzt werden.“