Kitas springen für Initiative ein

Seit 2002 hat der Elternverband für Chancengleichheit Kinder sprachlich gefördert. Jetzt hat er sich aufgelöst. Mehrere Velberter Träger führen das Angebot fort.

Foto: Simone Bahrmann

Velbert. Zwei Kolping-Kindertagesstätten und das Awo-Familienzentrum Frohnstraße fördern weiter den Spracherwerb von Velberter Kindern ohne Kita-Platz — nach dem bewährten Konzept „Spielend Deutsch lernen“ des früheren Elternverbands für Chancengleichheit.

Der Verein hat sich aufgelöst; Initiatorin Shahin Wagner hat die Stadt wegen familiärer Bindungen verlassen. In den Kitas ist es weiter die Handpuppe Otto, die kleine Sprachschüler durch ihren Lern-Vormittag führt.

„Es gibt einen hohen Bedarf in Velbert. Bei Kindern im Alter von 18 Monaten explodiert förmlich die Sprachentwicklung“ sagt Bernd Weber-Engels, Leiter der Kolping-Kita Bartelskamp.

Eltern sind in den Übungsstunden dabei und werden von einer pädagogischen Fachkraft einbezogen. Die Eroberung der Sprache geht über Situationen wie Essen, Spielen und Toilettenbesuch und soll das Körpergefühl der Kinder ansprechen.

Noch unter der Trägerschaft des Elternverbands und schon vor der flächendeckenden Betreuung für Kinder unter drei Jahren seien Familien aus vielen verschiedenen Kulturen angesprochen worden, die zu Hause kein Deutsch sprechen, sagt Weber-Engels.

„Es geht für die Familien darum: Wie kriege ich den Alltag geregelt“, führt der Kita-Leiter aus. Ein sprachlicher Grundstock solle für die weitere Entwicklung der Kinder gelegt werden.

„Wir haben Ende vergangenen Jahres Shahin Wagner noch einmal nach Velbert eingeladen und mit ihr Abschied gefeiert“, sagt der Geschäftsführer des Sozialverbands katholischer Frauen und Männer, Willi Knust. Er begrüße, dass die Kitas das Konzept weiterführen können, und dass es weiter von der Velberter Alfred und Helga Barnhusen-Stiftung gefördert wird. Die Stadtverwaltung habe den Sozialverband um die Fortführung gebeten.

Shahin Wagner gründete den Elternverband Chancengleichheit 2002 und war mit ihren Projekten vor allem um Sprachförderung im gesamten Kreis Mettmann aktiv. Das Konzept rund um Handpuppe Otto ist mit ihrem Namen verbunden. In Erkrath beispielsweise wurden Angebote des Elternverbands jetzt ebenfalls von Trägern übernommen.