Klinik Aprath steht jetzt zum Verkauf
Der holländische Investor verfolgt die Luxuspläne nicht mehr weiter. Die Abwickler beklagen wöchentlichen Kabel-Klau.
Wülfrath. Das Aus für Klinik-Pläne auf dem Zauberberg: „Wir haben den Auftrag bekommen, die Klinik Aprath und das Areal zu verkaufen“, so Ralph Mielke, einer der beiden Geschäftsführer der Unterdüssel GmbH, die für den holländischen Investor die Stellung hält. Die Vermarktung ist das eine Problem, das andere sind die regelmäßigen Einbrüche in die Klinik-Gebäude: „Das ist ein Alptraum“, so Mielke.
Die Bilder sind gespenstisch, ja ein Stück weit angsteinflößend: Die Kamera folgt dem Schein einer Taschenlampe, in deren Lichtkegel düstere, zugewucherte Wege auftauchen, Medizinschränke, Betten, verwüstete Büros. Über eine Stunde lang ist das Video aus der leer stehenden Klinik Aprath, das im April auf You Tube hochgeladen wurde. Und von dieser Art gibt es eine Menge mehr im Internet: blutige Wände, herausgerissene Ordner, ein dem Verfall preisgegebenes Gebäude, das in einem weiteren Film als „die Zombieklinik“ bezeichnet wird.
Fotos und Videos sind Dokumente der regelmäßigen Einbrüche. „Einmal pro Woche erleben wir derzeit Kabeldiebstähle. Regelmäßig fällt auf dem gesamten Berg der Strom aus, weil in Haus 1 die zentrale Stromversorgung ist“, sagt Mielke. Diese Einbrüche seien lebensgefährlich. „Da liegen zum Teil blanke Kabel herum.“ Das diese Häuser abgesperrt seien, hindere die Täter nicht. „Drei komplette Heizungsanlagen wurden in den Häusern 2, 8 und 12 gestohlen, eine vom Dachboden“ schildert Mielke.
Die Unterdüssel GmbH ist eine hundertprozentige Tochter der Schloss Aprath BV. Diese holländische Gesellschaft gehört zu zehn Prozent dem Unternehmer Jan van der Beek und zu 90 Prozent der Hause Invest BV. Mehrere Millionen Euro wurden in Erwerb und Entwicklung des Zauberbergs gesteckt. „Beim holländischen Mehrheitseigener gab’s Neustrukturierungen. Die Pläne für eine Privat-Klinik werden nicht weiter verfolgt“, so Mielke. Er glaubt auch nicht, dass eine medizinische Einrichtung eine Chance hat, „nicht in Zeiten, in denen jede Woche irgendwo ein Krankenhaus geschlossen wird“. Für eine andere Nutzung des Areals müsste aber der Bebauungsplan geändert werden.
Interesse am Standort Aprath gibt es bereits. Ralph Mielke: „Wir führen mit zwei großen Interessenten bereits Verhandlungen.“