Klinikum investiert Millionenbetrag

Nach fünf Monaten Bauzeit wurde an der Robert-Koch-Straße jetzt ein hochmoderner Links-Herz-Katheter-Messplatz in Betrieb genommen. Kosten: 1,75 Millionen Euro.

Foto: Helios/Mutzberg

Velbert. Nach fünfmonatiger Bauphase hat das Helios Klinikum am vergangenen Freitag im Rahmen des ersten Niederberger Gefäßtages seinen zweiten Links-Herz-Katheter-Messplatz mit einer sogenannten Angiographie-Anlage eröffnet. Die neue Anlage komplettiert damit das Angebot des Kardiovaskulären Zentrums an der Robert-Koch-Straße und soll zu einer verbesserten Versorgung nicht allein für Herzpatienten aus Velbert und den umliegenden Städten führen. Wohl auch deshalb folgten Fraktionsvorsitzende aus dem Velberter, Heiligenhauser und Wülfrather Rat gerne der Einladung zur Information.

Gabriele Kischel-Augart, Chefärztin für Gefäßchirurgie

1,75 Millionen Euro hat das Klinikum Niederberg aus Eigenmitteln in die Hand genommen, um die aktuellste Medizintechnik ins Haus zu holen und so in die medizinische Versorgung der Region zu investieren. „Diese Anlage ist eine der leistungsfähigsten, die momentan auf dem Markt verfügbar ist“, freut sich Dr. Theodoros Moysidis, der Sektionsleiter für Angiologie. Es handelt sich bei der weiteren Anschaffung um eine Röntgeneinrichtung, die strahlungsarm arbeitet und auch Kontrastmittel einsparen hilft. Auf diese Weise reduziert sich das Risiko einer möglichen Nierenschädigung durch die Kontrastmittelgabe.

„Hier können wir bei unseren Patienten mit neuesten Verfahren minimal-invasive Eingriffe an allen Gefäßen - von der Halsschlagader über Brust- und Bauchschlagadern bis zu Gefäßen an Armen und Beinen vornehmen“, erklärt Dr. Gabriele Kischel-Augart, Chefärztin für Gefäßchirurgie.

Es können sowohl Katheter-Eingriffe an den Herzkranzgefäßen als auch Behandlungen sämtlicher anderer Gefäße im Körper erfolgen. Außerdem werden in den neuen Räumlichkeiten nicht nur alle Herz- und Gefäßkathetereingriffe durchgeführt, sondern auch sämtliche Herzschrittmacher- und Defibrillatorimplantationen. „Das ist möglich, weil das Labor mit einer speziellen Raumlufttechnik ausgestattet wurde und dadurch die höchste Hygienekategorie, die dem OP-Standard entspricht, erfüllt“, erläutert die Fachärztin.

Zusätzlich bestehe die Möglichkeit, mittels sogenanntem intravaskulärem Ultraschall (IVUS) und Druckdrahtmessung (FFR) die Gefäßmorphologie genau darzustellen und so zu entscheiden, ob überhaupt und wie eine Gefäßengstelle behandelt werden muss.

Damit Interessierte einen Blick in die neuen Räumlichkeiten werfen konnten, wurden bei der Premiere des Gefäßtages Führungen angeboten. Außerdem hielten die Mitarbeiter Vorträge rund um die sogenannte Schaufensterkrankheit, also einer chronisch arteriellen Verschlusskrankheit der Extremitäten, führten Ultraschalldemonstrationen durch und erklärten am Gefäßmodell. Auch die Diabetes- und Stoffwechselberatung gab Tipps, wie sich Diabetiker gesund ernähren. Und wie Patienten mit Durchblutungsstörungen fit und mobil bleiben können, zeigte die Physiotherapie mit Anregungen für praktische Übungen. HBA