Rhythmus-Chor singt von Licht und Freude

Nach dem 40. Adventskonzert im Dom hoffen die Zuhörer mit Papst Franziskus darauf, es möge viele weitere Auftritte dieser Art geben.

Foto: Ulrich Bangert

Neviges. Zum 40. Mal hatte der Rhythmus-Chor Velbert-Neviges unterstützt vom Rhythmus-Parenten-Chor Neviges zum Adventskonzert in den Dom eingeladen. „Aus biblischer Sicht ist das die Zahl der Vollendung“, begrüßte Bruder Dietmar Brüggemann den „Fan-Club“ der Hagling-Chöre. „Ich sehe schon den Schrecken in ihren Gesichtern, ich hoffe, dass die Konzerte fortgesetzt werden“, blickte der Franziskaner in die Zukunft und kam auf den Glückwunsch aus Rom zu sprechen: „Der Heilige Vater hat den Nuntius in Berlin beauftragt, zu gratulieren, verbunden mit der Bitte weiter zu machen.“

So freuten sich die Zuhörer in der voll besetzten Wallfahrtskirche auf eine gute Stunde mit besinnlicher, aber auch peppiger Musik. Passend zur ersten brennenden Kerze am Adventsgesteck stimmte der Chor auf die Vorweihnachtszeit ein und sang „Still zünden wir ein Licht nun an“. Anschließend trat Pater Hubertus Hartmann ans Mikrofon und sprach über das Licht, das nicht nur unsere Städte erhellt, sondern das elektrische Licht, das so vieles hervorgebracht hat: „Kino und Fernsehen wären ohne Licht nicht denkbar“, bemerkte er. „Früher gab es nicht so viel Licht, da zündete man Kerzen in der Adventszeit an, damit es mehr Licht gibt. „Wir müssen fest ans Licht glauben, das Licht wird siegen“, so die Überzeugung des Priesters. „Aber das ist nicht genug, wir müssen uns selbst als das Licht begreifen, damit es heller und wärmer wird.“ Pater Hubertus wandte sich an den Chor: „Und Ihr singt wieder vom Licht und der Freude, das macht Ihr seit 40 Jahren — macht weiter so, wir werden kommen“, begeisterte sich Hubertus Hartmann, dem der Rhythmus-Chor immer besonders am Herzen lag, weshalb er auch liebevoll der „Sängerpater“ genannt wird.

Chorleiter Manfred Hagling erinnerte, daran, dass Pater Hubertus vor drei Tagen 88 Jahre alt geworden ist. Ein solch gewaltiges Ständchen wird er noch nie gehört haben: Der Chor und die Zuhörerschar stimmten „Viel Glück und viel Segen“ an. Weiter ging es im Programm mit Liedern zum Licht, zum Frieden und der Güte Gottes und dem Gesang der Engel. Der tönte nicht aus himmlischen Sphären, sondern aus den Mündern stimmbegabter und geschulter Sängerinnen und Sänger. Dirigent Manfred Hagling hat immer wieder ein gutes Händchen bei der Auswahl der Sologruppen und Solostimmen. Souverän traten die jungen Sängerinnen vor und überzeugten mit ihren stimmgewaltigen Partien, die von der Akustik des Kirchenbaus verstärkt wurden.

Beim Stück „When peace like a river“, unterstrich der Chor mit seinen Bewegungen effektvoll die musikalische Aussage. Neben den Instrumenten, die schon immer fester Bestandteil des Rhythmus-Chor-Vergnügens sind, trugen die Solo-Instrumentalisten zum Gelingen des Konzertes bei. Dabei bewies Laura Bialas nicht nur ihr Talent als Solo-Altistin im Chor, sondern auch an der Querflöte. Torsten Haase ist Chormitglied, Akkordeonspieler und Keyboarder. Julian Schlipköther setzte mit seiner Trompete besondere Akzente, daneben wurde der Chor von der Organistin Petra Kubernus begleitet. „Auch wenn sie es nicht glauben wollen, aber das nächste Lied hat tatsächlich Karl May komponiert“, so Hagling zu dessen „Ave Maria“.

Mit stehendem Applaus bedankte sich das Publikum nach vier Zugaben für die Adventseinstimmung. „Da waren stimmgewaltige Leute drunter“, staunte im Herausgehen aus dem Mariendom Reiner Lomberg aus Velbert. Und Monika Liebig sagte: „Das hat mir super gefallen, wenn nur die Kirche nicht so kalt gewesen wäre.“