Kreisbrandmeister rät zur Ruhe
In der Diskussion um den Stadtbrandmeister wird auch die Meinung der Wehr gehört.
Wülfrath. „Das ist nicht die Öffentlichkeitsarbeit, die unserem Anliegen dient“, weiß Markus Lenatz. Er ist der Kreisbrandmeister und verfolgt eigenen Aussagen zufolge „die Diskussion in Wülfrath sehr genau“. Im Online-Forum der Westdeutschen Zeitung wird die „Personalie Stadtbrandmeister“ und die geplante Nicht-Verlängerung von dessen Amtszeit kontrovers und nicht immer sachlich diskutiert.
Die Stadt plant, die Führung der Feuerwehr neu zu besetzen. Ende des Monats läuft René Rahners Amtszeit ab. Frank Homberg (DLW), Vorsitzender des für Feuerwehr-Fragen zuständigen Ausschusses, kritisiert das Vorgehen der Stadt und beklagt, dass das Thema nicht im Ausschuss behandelt wird. Gleichwohl bestätigt er, dass „seit langem“ die schlechte Stimmung und die Probleme bekannt seien.
Bürgermeisterin Claudia Panke widerspricht Homberg. „Die Ernennung der Wehrführung wurde im Ausschuss thematisiert. Die DLW-Fraktion war während der gesamten Zeit vertreten“, schreibt Panke an die WZ.
Die Schärfe, mit der im Internet — meist unter Pseudonym — die Auseinandersetzung geführt wird, „bereitet mir Bauchschmerzen“, sagt Lenatz. Das schade der Wehr. „Die Feuerwehr hat im Allgemeinen bei den Menschen einen guten Stand. Solche Diskussionen tragen nicht dazu bei“, befindet er. Klar sei aber auch, dass „jeder, der in einer Freiwilligen-Wehr eine Führungsaufgabe hat, nicht nur Freunde haben kann. Das ist nun einmal so.“
Zu den Vorwürfen in Richtung Stadtbrandmeister, die im Raum stehen, werde er sich nicht öffentlich äußern, sagt der Kreisbrandmeister. „Das ist eine interne Angelegenheit der Stadt. Aber ich kann auch feststellen, dass Rahner hervorragende Arbeit leistet“, sagt er.
Als Kreisbrandmeister ist Lenatz aufgefordert, einen Kandidaten für das Amt des Stadtbrandmeisters vorzuschlagen. „Da werde ich mich klar an die Vorgaben des Gesetzes halten. Der Kandidat muss fachlich und charakterlich geeignet sein“, so Lenatz. Der Leiter einer Freiwilligen-Wehr müsse auch von dieser getragen werden, fügt er an. „Die Meinung der Wehr wird also auch gehört.“
Letztendlich werde er in seiner Funktion der Bürgermeisterin einen Vorschlag unterbreiten, die diesen wiederum dem Rat der Stadt vorlegt. „Der Rat muss meinem Vorschlag nicht folgen. Findet er keine Zustimmung, geht das Verfahren wieder von vorne los“, skizziert er das Verfahren.
Die Amtszeit von Rahner und seinem Stellvertreter endet am 31. März. Markus Lenatz glaubt nicht, dass bis dahin eine Entscheidung gefallen sein wird. „Bis zur Ernennung einer neuen Leitung bleibt die aktuelle im Amt“, merkt er an. Wichtig sei, dass Ruhe in die Diskussion einkehrt. „Dazu will ich beitragen.“
Lenatz ist auch dabei, wenn die Bürgermeisterin in dieser Woche die Wehr informiert. Lenatz: „Das kann ein guter Zeitpunkt sein, um neu in das Verfahren zu starten. Ganz ruhig und sachlich.“