Landespolizeiorchester kommt immer wieder
Ende des Monats findet das zehnte Benefizkonzert zusammen mit den Young Voices statt.
Wülfrath. Noch nie sei das Orchester so oft in einer Stadt gewesen wie in Wülfrath, sagt Dirigent Scott Lawton. „Die Treue in beide Richtungen ist beachtenswert“, freut er sich über die Partnerschaft mit der Kalkstadt. Der einzige Konkurrent sei vielleicht Wuppertal, wo sie ebenfalls sehr oft spielen. Der Erlös des Konzertes am 26. Oktober im Paul-Ludowigs-Haus kommt wie in den Jahren zuvor zur Hälfte dem Ortsverband Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK) zugute. Franca Calvano, Geschäftsführerin des Ortsverbandes, freut sich darüber. „Wir machen viel Jugend- und Friedensarbeit“, erklärt sie, denn viele Jugendliche besuchten die Begegnungsstätte. Der Verband möchte den Kriegstoten eine letzte Ruhestätte bieten. Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989 seien bereits 700 000 Tote in ganz Europa gefunden worden, etwa 60 Prozent davon würden noch identifiziert.
Auch der Lions-Club Mettmann-Wülfrath, der das Konzert veranstaltet, profitiert vom Erlös. „Das Konzert hat einen hohen Stellenwert für uns“, betont Michael Liell, Präsident des Lions-Clubs. Der Überschuss soll an die Neander-Diakonie gespendet werden. Doch neben dem guten Zweck bekommen die Stadt und ihre Bürger mit dem Benefizkonzert auch ein erstklassiges Kulturereignis präsentiert. Scott Lawton preist das Konzert an und betont, dass es etwas für jeden bieten soll. Er bedauert, dass das „Wesen von Orchestern so vergangenheitsbezogen“ sei, doch er liebt Live-Musik und die Auftritte mit seinem Orchester.
Dabei gelten die Auftritte von Lawson und seinen Musikern in Wülfrath als ganz besonderer Augenblick, denn sie spielen an dem Abend nicht nur die bekannten klassischen Stücke, sondern verzaubern mit ganz eigenen Zusammenstellungen. Vor zwei Jahren beispielsweise fanden die „Alten Kameraden“ ebenso Eingang ins Programm wie „Rolling in the Deep“ von Adele. Dieses Mal sollen ausnahmslos Stücke zu Gehör kommen, die das Ensemble hier so noch nicht gespielt hat.
Mit Stücken wie „Capriccio italien“ von Peter Tchaikovsky, „Bella Italia“ und „Soirees musicales“ von Giacchino Rossini wird es wohl etwas italienlastig werden. Doch der Klassiker „Siegfried Rheinfahrt“ von Richard Wagner wird im Repertoire nicht fehlen. Dies seien alles Stücke, die nur mit einem hochkarätigen Orchester möglich sind, sagt Lawton. Auch Calvano bestätigt, dass es ein „hochkarätiges Orchester mit tollen Solisten“ sei.
Der Musikauswahl von Lawton werden auch noch einige Titel von Stephan Lux, Chorleiter der Young Voices, zugefügt werden.