Landjugend feiert in Langenberg
Das abwechslungsreiche Programm beim Erntedankfest bezog auch das Publikum mit ein.
Velbert. Nichts wächst ohne Gottes Segen: Mit dem traditionellen Erntegedicht, vorgetragen von Mark Meinsma, und den Jagdhornbläsern eröffnete die Landjugend Neviges unter der Ährenkrone ihr Erntedankfest.
Immer noch auf der Suche nach einer Alternative für die Stadthalle richtete die Gruppe das Programm mit Tänzen und Musik, Sketchen und dem Publikumsspiel erstmals im Deilbachsaal in Langenberg aus. Die Gruppe hatte sich einiges einfallen lassen.
So fanden sich Aschenputtel und ihr Traumprinz als Stehaufmännchen im Schattentheater, ein Pantomimespiel gab tiefe Einblicke in ein Herrenklo — mit improvisierter Kachelwand natürlich jugendfrei — und als Superknecht Sepp musste Thorsten Gerwin seinen Bauer Schorsch alias Martin Mühlinghaus retten: Ein Konkurrent hatte den angehenden Landwirt des Jahres vor dem Besuch des Landwirtschaftsministers gründlich abgefüllt.
Als siamesische Zwillinge im überdimensionalen Landjugend-Shirt führten Stefan Dielschneider und Marco Römer durch das zweistündige Programm, das auch die Gäste einbezog: Beim Publikumsspiel stellten die Teilnehmer pantomimisch landwirtschaftliche Begriffe dar, die die Besucher erraten mussten. Die Umsetzung von Melkroboter, Klauenpflegestand oder Besamungstechniker in Bewegung war ein gelungener Anschlag auf die Lachmuskeln. Der Liedermix aus aktuellen Hits leitete schließlich ein furioses Finale ein: Heike Stiefeling machte als Helene Fischer das Publikum atemlos, und die inoffizielle WM-Hymne „Auf uns“ mit (natürlich nachgemachtem) Weltpokal ließ noch einmal Erinnerungen an die gewonnene Fußball-WM inklusive Gänsehaut aufkommen.
Die Besucher feierten die Landjugend, die nicht ohne eine Zugabe von der Bühne kam. Auch wenn man in Langenberg war — „Ne-Ne-Neviges“, das Heimatlied des Wallfahrtsortes durfte zum Abschluss nicht fehlen.
„Ganz große Klasse, eine supertolle Show“, war Nicole Fangmann völlig begeistert. Sie ist mit Freunden jedes Jahr bei der Landjugend zu Gast. Einziger Wermutstropfen: „Der Saal ist doch recht klein. Viele haben keine Karte bekommen. Mal sehen, wie das jetzt mit dem Platz zum Tanzen wird“, meinte die Wülfratherin, während die Band „City Sound“ ihre Instrumente aufbaute. „Die Anzahl der Plätze ist leider deutlich niedriger als in der Stadthalle. Zehn Meter länger und der Saal wäre perfekt“, war Landjugendvorstand Lars Kampmann dennoch zufrieden.