Leben in der Bauhölle
Himmelshäuser: An der Weimarer Straße saniert die LEG im großen Stil. Allerdings zu Lasten hunderter Bewohner – und nicht ohne Risiko.
Ratingen. "Da liegt der Salat", sagt Hermann Hörnchen und zeigt auf den Haufen der abgerissenen Faserplatten auf seinem Balkon. Asbesthaltig sollen sie sein. Bauarbeiter haben die Fetzen einfach aus den oberen Stockwerken nach unten in den Hof geschmissen. Seit einer Woche kümmert sich niemand um die staubigen Reste. "Dabei hat meine Frau doch Asthma", seufzt der 66-Jährige und muss plötzlich gegen die Tränen kämpfen.
Das Schlimmste aber ist wohl der Staub. Felix Gorris von den Ratinger Grünen wurden die Umstände bei einer Bürgersprechstunde geschildert. "Steinwollhaltige Isoliermatten werden ungeschützt mit starker Staubentwicklung zerkleinert. Bei den Badsanierungen wird die Spritzasbestisolierung der Rohre unter erheblicher Staubentwicklung entfernt", hat Gorris notiert.
Doch damit ist es für Felix Görris nicht getan. "Es ist traurig, dass man Menschen unter solchen Umständen wohnen lässt - und besonders verwerflich bei jenen, die sich nicht richtig wehren können. Ich würde zum Beispiel schon längst keine Miete mehr zahlen."
Infostand I: Die Grünen werden am Samstag von 10 bis 13 Uhr am Berliner Platz stehen und über den Sachstand informieren sowie Beschwerden der Bewohner aufnehmen. Sie haben außerdem das Umweltamt aufgefordert, schriftlich Details und Hintergründe der Sanierung zu erläutern.
Infostand II: Oliver Gabrian, Geschäftsführer der LEG Wohnen, will sich ebenfalls am Samstag am Berliner Platz dazu gesellen und mit Technikern und Fachleuten für Fragen und Sorgen ansprechbar sein. Auch vor Ort sei die LEG jeden Tag für die Anliegen der Anwohner da.