Promirennen in Velbert: Alfermann gewinnt mit links
Nur wenige Politiker trauten sich gestern auf den Rundkurs. Die UVB trat juxweise mit einer Art Draisine an.
Velbert. "Da ist guter Rat teuer", witzelte Moderator Christian Stoll, als gestern am Start- und Zielpunkt vor dem Hertie-Kaufhaus das magere Teilnehmerfeld des so genannten Prominentenrennens "Der Rat aufs Rad" auftauchte. Mehr oder weniger sportlich ausstaffiert und mit Zweirädern der unterschiedlichsten Güteklassen, wagte sich nur ein Dutzend Politiker auf den 2,2 Kilometer langen Rundkurs, um für einen guten Zweck zu radeln. Denn das Preisgeld von 500 Euro durfte der Sieger spenden.
Grünen-Ratsfrau Erika Karrenberg, die das Rennen vorgeschlagen hatte, fehlte aus unbekannten Gründen, doch das Team Grün war insgesamt gut vertreten. Die SPD schickte mit Tim Edler wenigstens einen Teilnehmer in den Wettbewerb. Fraktionschef Ralf Wilke und Volker Münchow, Vorsitzender des Planungsausschusses, schauten sich dessen Abschneiden aus sicherer Entfernung hinter der Absperrung an: "Ich bin gerade im Urlaub die Pyrenäen-Gipfel abgefahren, über die die Tour de France führt - mit dem Auto. Das langt", meinte Münchow. Das Angebot, Kaltgetränke zu reichen oder Begleitfahrzeuge zu steuern, hätten die Organisatoren abgelehnt, scherzte Wilke.
Die eigentlich angemeldeten Ratsmitglieder der CDU suchte auch deren Fraktionschef Manfred Bolz vergebens. "Ich weiß nicht, warum die nicht da sind." Am anderen Ende der politischen Farbskala vertrat Michael Alfermann "Die Linke".
Einen besonderen Jux hatten sich die Unabhängigen Velberter Bürger ausgedacht: Wilbert Hager hatte aus Düsseldorf eine siebensitzige Fahrradkonstruktion besorgt, die an eine Draisine erinnerte. Mit Champagner-Doping und in Anzug und Zylinder gingen UVB-Aktive damit auf die Strecke - "ich würde sagen, damit seid ihr zwei Tage unterwegs", schätzte Kommentator Stoll.
Das stimmte am Ende nicht ganz - eine Runde immerhin schaffte das UVB-Team. Klarer Sieger aber wurde Michael Alfermann. Wahrhaft mit links meisterte er die beiden zu fahrenden Runden, legte dabei einen beachtlichen Temposchnitt von 33 km/h vor und rollte weit vor jedem Konkurrenten mit hochgerissenen Armen als Sieger über die Ziellinie. Davon profitiert jetzt die Jugendabteilung des TuS Velbert, die die 500 Euro Siegprämie bekommen soll. Zweiter wurde Thomas Auer (Grüne), auf Platz 3 kam Tim Edler.