Die Kunstgruppe „WülfArt“ trifft sich regelmäßig im WIR-Haus, um gemeinsam ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen Mit Leidenschaft, Spaß und Handwerk
Von Caroline Büsgen · Was sie verbindet, ist die Leidenschaft für Kreativität und die Gestaltung einer anderen Wirklichkeit als der sichtbaren auf Papier, Leinwand oder durch die Linse: Kennengelernt haben sich die Mitglieder von „WülfArt“ bei der Aktion „Wülfrath macht Kunst“, die die Bürgerstiftung im Herbst 2023 in die Schaufenster brachte.
Inzwischen treffen sich die Mitglieder der lockeren Gruppe regelmäßig zum gemeinsamen Malen.
„WülfArt“ – das sind derzeit Monika Abbotts, Claudia Schröder, Chamaine Nawrath, Jutta Bassing, Marion Heger und Ulli Karla. „Wir freuen uns aber über weitere Gleichgesinnte, die mitmalen wollen und sich auf einen netten fachlich-kollegialen Austausch freuen“, erläutert Monika Abbotts. Der Zusammenschluss ist locker, es gibt keine Vereinsstrukturen. Nicht jeder kann jeden Freitag, aber mehrere kreative Autodidakten treffen sich meistens regelmäßig. Mit einer kleinen Umlage beteiligen sich die Gruppenmitglieder am Angebot.
Derzeit sind die künstlerischen Techniken Acrylmalerei, Zeichnung, Malerei mit Buntstiften, Pastell und Fotografie in der Gruppe vertreten. Die Künstlerinnen haben irgendwann für sich die Freude am kreativen Tun entdeckt: Monika Abbotts hat aus Interesse an Workshop-Angeboten der Bergischen Diakonie teilgenommen. „Hier haben Bewohner der Diakonie und Externe gemeinsam gearbeitet. Das war großartig“, erinnert sie sich an ihren Weg in die Kunst. Schließlich folgten Seminare an der Folkwang-Kunsthochschule in Essen, die sie in der Folge belegte.
Claudia Schröder ist gelernte Fotografin, arbeitet als Grundschullehrerin und beschäftigt sich derzeit intensiv mit Bleistiftzeichnungen.
Chamaine Nawrath malt und zeichnet - wie ihre Kolleginnen - bereits seit der Kinderzeit gerne. Sie hat am Samstagsatelier am Wülfrather Gymnasium teilgenommen. Inzwischen hat die Biologie-Studentin ihre Leidenschaft für kolorierte Naturdarstellungen entdeckt und arbeitet Gefieder oder Blütenstrukturen in feister Buntstifttechnik heraus.
„Mit Links“ lautete der Titel einer Ausstellung der ehemaligen Biologie- und Geschichtslehrerin Jutta Bassing. Auch sie hat schon früher gerne gezeichnet. Ein Schlaganfall zwang sie, als Rechtshänderin das Malen mit der linken Hand zu trainieren. „Immer noch mit Links“ ist deshalb der Titel einer weiteren Ausstellung. Die Gestaltung eines Paravents habe sie nach der Erkrankung vor eine scheinbar unlösbare Aufgabe gestellt, erinnert sich Jutta Bassing, aber mit dem Willen, Selbstdisziplin und viel körperlichem Einsatz sei es ihr gelungen, das Objekt schließlich ihren Vorstellungen entsprechend fertigzustellen, schildert sie die Hartnäckigkeit, die ihr ermöglichte, auch weiterhin künstlerisch zu arbeiten. Kraftvoll und expressiv sind ihre Skizzen und Bilder, teilweise arbeitet sie Portraits und in stark kontrastreichen Kohle-Zeichnungen, aber auch leichte Pastellarbeiten finden sich in ihrem Malbuch und auf kleinformatigen Leinwänden.
Ulli Karla lernte in den 80er Jahren unter anderem bei dem Wuppertaler Künstler Alexander Naritz. Lange habe sie die Aquarell-Technik favorisiert, erinnert sich Ulli Karla, aber der lasierend-transparente Farbauftrag sei für sie dann irgendwann ausgereizt gewesen. Die Formate größer, der Farbauftrag kraftvoll und pastos – hier hat sie augenblicklich ihren technischen Schwerpunkt gesetzt, und die Leinwand-Formate messen schon mal schnell mehr als einen Meter.
Jetzt bereitet sich die Gruppe auf ihre nächste Gemeinschaftsausstellung im Rahmen der Aktion „Wülfrath macht Kunst“ vor. Die zweite Auflage der Aktion der Bürgerstiftung findet am Samstag, 23. August, und Sonntag, 24. August, im WIR-Haus statt. Dann gibt es eine gemeinsame Werkschau, bei der die Kunst der fünf Damen bewundert werden kann.
Chamaine Nawrath bietet darüber hinaus einen Origami-Kurs für Kinder und Erwachsene an, bei der die Grundlagen der japanische Falttechnik erlernt werden können.
