Moderner Flachbau setzt Kontrastzur 100 Jahre alten Kirche
Im Februar will die evangelische Gemeinde ihr neues Gemeindezentrum einweihen. Eigenleistung der Mitglieder senkt die Baukosten.
Velbert. Das Zentrum der evangelischen Gemeinde an der Oststraße wird wie geplant fertig: Zum Jahresende werden die neuen Versammlungsräume an der Christuskirche bereits nutzbar sein.
Und mit unter zwei Millionen Euro werden auch die kalkulierten Baukosten eingehalten, sagt Hartmut Scheidt, Vorsitzender des Presbyteriums.
Nachgehakt
Dass der Kostenplan aufgeht, liegt auch am freiwilligen Engagement der Gemeindemitglieder: Rund zehn Helfer erledigen derzeit in den neuen Räumen Fliesenarbeiten und verlegen die Fußbodenheizung.
In der vor mehr als vier Jahren begonnenen Planung hatte sich die Gemeinde entschieden, das alte Gemeindehaus aus dem Jahr 1891 abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen.
Es wurde ein bundesweiter Architektenwettbewerb durchgeführt, den das Velberter Büro Krieger gewann. Der moderne Entwurf wurde mit dem städtischen Denkmalschutz abgestimmt, weil das Grundstück an der geschützten Christuskirche liegt. Diese entstand vor etwas mehr als 100 Jahren — zwischen 1908 und 1910.
Seit Februar wird auf dem 12 000 Quadratmeter umfassenden Areal gebaut. Zur Finanzierung hatte die Gemeinde Grundstücke an der Ost-, Koelver- und Kurze Straße verkauft. Schon bei der Planung habe festgestanden, dass Einiges in Eigenleistung gemacht werden kann, sagt Scheidt:
„Das geschieht mit viel handwerklichem Geschick und unter fachkundiger Anleitung.“ Die Abwicklung des Projekts sei eine Meisterleistung von Frank Wünsche, der als ehrenamtlicher Baukirchmeister für die Gebäude der Gemeinde verantwortlich ist.
Zum Konzept gehört eine variable Raumaufteilung. Grundriss und Deckenhöhen wurden entsprechend geplant. „Jeder Raum wird einen eigenen Charakter bekommen“, sagt Scheidt. Abgetönte, helle Farben sind für das Zentrum vorgesehen.
Für die Gelegenheiten, bei denen ein großer Saal gebraucht wird, können die kleineren Räume und das großzügige Foyer miteinander verbunden werden. Dafür werde durchgängig gefliest, sagt Scheidt. Die versetzbaren Wände sollen auf dem Boden aufgestellt werden. 700 Quadratmeter Nutzfläche wird das Gebäude insgesamt bieten.
„Wir hatten keine großen Verzögerungen und keine Verteuerungen“, sagt Scheidt. Geringe Planänderungen hätten durch vorgesehene Pufferzeiten aufgefangen werden können. „Mitte Februar wollen wir die Einweihung dann gemeinsam feiern“, fügt er hinzu.