Nachgehakt: Sanierung der verhüllten Kirche in Tönisheide läuft auf Hochtouren

Derzeit wird die durch Feuchtigkeit beschädigte Fassade erneuert. Die Fenster sollen bis Ostern fertig sein.

Foto: Stefan Fries

Velbert. Zurzeit versteckt sich die evangelische Kirche Tönisheide hinter weißen Planen. Die Renovierung der durch Feuchtigkeit in Mitleidenschaft gezogenen Fassade läuft auf vollen Touren: „Diese Woche werden die neuen Fenster eingebaut“, erläutert Pfarrer Wolfhard Günther.

Mitte Februar hatten die Arbeiten begonnen, waren die Fundamente freigelegt worden, um sie mit einer neuen Drainage vor Wasser zu schützen. „Das Bibelzitat über den Fels, auf dem Gott seine Kirche baut, haben unsere Vorfahren sehr wörtlich genommen“, sagt Kirchbaumeister Stefan Kaczmarek: Die Grundmauern des erstmals 1448 urkundlich erwähnten, wahrscheinlich aber etwa 800 Jahre alten Gotteshauses liegen unterschiedlich tief im Boden und folgen der Felsformation.

Auch die korrodierte Ringleitung der Blitzschutzanlage wurde im Zuge der Erdarbeiten erneuert. Vor einem Monat wurde die Kirche eingerüstet, um die Außenwände durch Sandstrahlen von der alten Farbe zu befreien: „Beim letzten Anstrich vor 40 Jahren hatte man eine wasserundurchlässige Farbe verwendet“, so Kaczmarek. Das war damals Stand der Technik — der Nachteil: Aus den Mauern konnte Feuchtigkeit nicht nach außen entweichen. Nun wird eine atmungsaktive Mineralfarbe aufgetragen. Auch die Dachrinnen sind bereits ausgewechselt.

Bislang liegen die Arbeiten im Zeitplan: „Die Zusammenarbeit der Gewerke funktioniert hervorragend“ sagt der Presbyter - fast alle beteiligten Firmen stammen aus Tönisheide. Ausnahme ist der Fensterbauer: Hier wurde mit der Firma Derix aus Taunusstein ein renommierter Glasbaubetrieb und päpstlicher Hoflieferant gewonnen, der gerade das Fensterkonzept des bekannten Glaskünstlers Oswald Krause-Rischard umsetzt. Dieser Abschnitt soll bis Karfreitag fertig werden, so dass die Gemeinde Ostern schon im Licht der neuen Fenster feiern kann. Der Abschluss der Außensanierung ist vor Himmelfahrt geplant: „Dann wird die Kirche mit einem Festgottesdienst eingeweiht“, sagt Kaczmarek.