„Fürs Museum ist Ambiente wichtig“- WZ-Interview mit Jürgen Meinhard

Der Vorsitzende des Trägervereins hätte nichts gegen eine Fusion des Museums mit dem Zeittunnel. Er zweifelt aber an der Finanzierbarkeit.

Foto: Simone Bahrmann

Herr Meinhard, in der Öffentlichkeit entsteht der Eindruck, Sie als Museumsförderer hätten Probleme mit einem Umzug zum Bochumer Bruch, wie er in Teilen der Politik favorisiert wird. Haben Sie etwas gegen den Zeittunnel?

Jürgen Meinhard: Nein. Ganz eindeutig nicht.

Aber gegen eine Zusammenlegung beider Museen am Standort Zeittunnel?

Meinhard: Auch das nicht.

Gibt es denn über diese Möglichkeit überhaupt Gespräche?

Meinhard: Die Stadt hat angefragt, ob wir uns eine Kooperation vorstellen können. Und das könnten wir im Grundsatz.

Das klingt nach einem „Ja, aber“.

Meinhard: Bei einer Zusammenlegung müssten unsere Interessen berücksichtigt werden.

Welche zum Beispiel?

Meinhard: Wir brauchen ungefähr die gleiche Fläche wie heute an der Bergstraße, aber wir brauchen vor allem das Ambiente. Das ist nämlich für die Bergische Kaffeetafel wichtig.

Inwiefern?

Meinhard: Zum einen ist eine angenehme Atmosphäre natürlich für die Besucher wichtig, zum anderen aber auch für die ehrenamtlichen Helfer. Und die sind ganz entscheidend für den Trägerverein und seinen Erfolg.

Wie groß ist der Beitrag der Ehrenamtler?

Meinhard: Unbezahlbar. Sie haben 2013 zum Beispiel mehr als 2000 unentgeltliche Stunden im Museum geleistet. Nur so ist das Modell Trägerverein möglich.

Und wie wichtig ist die Kaffeetafel?

Meinhard: Über die finanzieren wir die museale Arbeit. Sie holt mehrere tausend Besucher im Jahr. Die kommen inzwischen aus ganz Nordrhein-Westfalen. Mit den Mitgliedsbeiträgen finanzieren wir Miete und Unterhaltung.

Sie äußern aber Bedenken, dass eine Zusammenlegung von Museum und Zeittunnel tatsächlich realisiert wird . . .

Meinhard: Das stimmt. Ich persönlich glaube nicht, dass die Investition gestemmt werden kann. Und das gilt meiner Meinung nach auch für die Folgekosten.