Närrische Bienchen summen beim Seniorenkarneval

Der Glockensaal wurde am Samstag ein Schauplatz ausgelassener Heiterkeit.

Foto: Simone Bahrmann

Neviges. Wenn Bruder Frank auf der Bühne zum Lied Rucki Zucki tanzt und die Pharaonin sich zum Schunkeln beim Kapitän einhängt, dann weiß auch der letzte Jecke in der Gemeinde, was geboten ist. Die fünfte Jahreszeit wollten sich natürlich auch die Senioren nicht entgehen lassen. Daher wurde der Glockensaal am Samstag ein weiteres Mal zum Schauplatz ausgelassener Heiterkeit.

Obwohl für Senioren, war die Veranstaltung jedoch keineswegs nur von älteren Menschen geprägt. Denn gleich zu Beginn brachten die KABCats und die Gruppe der Funkenmariechen den Saal mit ihren temporeichen Tanzeinlagen in Schwung.

Manch ein in die Jahre gekommener Jecke mag sich dabei an seine eigene Jugendzeit erinnert haben. Im Verlauf des Nachmittags wurde der Seniorenkarneval zu einer Feier mehrerer Generationen. Unter der Moderation von Stephanie Weck und Bettina Wertmann traten mit dem Nörgler, den Glockentaler Wannenplatschern oder den Schwarzen Männern einige Gruppen auf, die bereits durch andere Karnevalsfeiern der Gemeinde Maria, Königin des Friedens bekannt sind. Doch zunächst hatte das Kinderprinzenpaar Lisanne I. und Nils I. seinen großen Auftritt. Obwohl ihre eigene Veranstaltung mit dem Kinderkarneval erst am Sonntag folgen sollte, verkündeten sie bereits am Samstag die Pläne ihrer Regentschaft.

Um ihre Vorhaben umzusetzen, haben sich die beiden bereits im Vorfeld lästiger Aufgaben des Alltags entledigt. „Mein Bruder Timo räumt jetzt mein Zimmer für mich auf“, erklärte Lisanne I. Anschließend verkündeten die beiden, dass alle Schüler von ihren Hausaufgaben befreit werden. Die Sonnenschule werde schließlich zweigleisig und somit hätten die Lehrer ohnehin keine Zeit mehr, die Hausaufgaben zu kontrollieren. Zudem solle es ein autofreies Neviges geben, die Stadt habe ja genug Erfahrung im Sperren von Straßen. Am Ende schafften sie es sogar, Bruder Frank einen närrischen Schrecken einzujagen. Nils I. verkündete das Vorhaben, die evangelische Gemeinde zu kaufen und dafür den Dom loszuwerden. Dieser habe ohnehin einen Dachschaden. Man darf gespannt sein, was das Prinzenpaar aus diesen jecken Vorhaben tatsächlich macht.

Denn in ihrer Regentschaft bleibt den beiden nicht mehr allzu viel Zeit. Der Schrecken des Pfarrers war allerdings nur von kurzer Dauer und so ließ auch er es sich nicht nehmen, selbst für ein paar Lachsalven bei den Senioren zu sorgen. „Einige Büttenredner haben mir leider schon ein paar Witze vorweggenommen“, bedauerte Bruder Frank. Mit seinem Auftritt zeigte er dennoch, dass auch ein Geistlicher an Karneval austeilen darf.