Neander-Energie buhlt um neue Kunden
Der lokale Strom- und Gasanbieter der Städte Wülfrath, Erkrath und Heiligenhaus wirbt mit Extras für einen Wechsel. Bürgermeisterin Claudia Panke gibt den Vorsitz ab.
Wülfrath/Erkrath/Heiligenhaus. Die Städte Wülfrath, Erkrath und Heiligenhaus haben sich im Jahr 2011 zusammen geschlossen und den lokalen Strom- und Gasanbieter Neander Energie gegründet. „Der Betrieb wird von allen drei Stadtwerken geschultert, ob Marketing oder Buchhaltung, alle sind engagiert bei der Sache. Und der Erfolg und das stetige Wachstum zeigen, interkommunale Zusammenarbeit kann sehr gut funktionieren“, sagt Ralf Herre. Der CDU-Fraktionsvorsitzende hat Anfang Oktober den Aufsichtsratsvorsitz für die Stadt Heiligenhaus von der Wülfrather Bürgermeisterin Claudia Panke übernommen, die sich nun ihrerseits die Stellvertretung mit dem Erkrather Wilfried Schmidt teilt. Ursprünglich war der Turnus bei der Gründung auf zwei Jahre angelegt. „Im Alltag haben wir aber gemerkt, dass vier Jahre mehr Sinn machen“, sagt Panke. „Denn wenn man sich gerade richtig eingearbeitet hat, müsste man den Posten wieder verlassen.“
Seit der Gründung hat die Neander Energie insgesamt 7200 Kunden für sich gewinnen können. Davon beziehen 6800 Kunden den angebotenen Ökostrom und 400 Kunden klimaneutrales Gas, die schwerpunktmäßig aus den Betreiberstädten sowie Mettmann, das bisher keine eigenen Stadtwerke hat, kommen, vereinzelt auch aus Wuppertal, Essen oder Düsseldorf. Nun startet eine Marketing-Offensive, neben verstärkter Werbung und einem neuen Facebook-Auftritt, gibt es ein besonderes Angebot, das die Verbundenheit zur Region in den Fokus rückt.
„Für Neukunden bieten wir für einen begrenzten Zeitraum das Heimatpaket an, das einen zusätzlichen Anreiz bieten soll, sich für den 100-prozentig kommunalen Anbieter zu entscheiden“, sagt Gregor Jeken, Chef der Erkrather Stadtwerke. Neukunden erhalten demnach einen 50 Euro-Bonus, eine Familienkarte für Heljens- oder Neanderbad sowie eine Familienkarte für das Neanderthal Museum und einen Wanderführer durchs Neanderland. 800 Neukunden konnte man dieses Jahr schon gewinnen. Der Wülfrather Stadtwerke-Chef Arne Dorando kündigt an: „Für jeden Neukunden im Jahr 2016 spenden wir einen Euro an karitative Zwecke. 50 Prozent gehen an das Umweltbildungszentrum in Heiligenhaus sowie an das Kinderhospiz Burgholz in Wuppertal.“
Scheidtmann erklärt: „Der Markt ist heiß umkämpft, und wir hören viel von fast schon grenzwertigen Methoden voll von Aufdringlichkeit und Drückermentalität, davon möchten wir uns klar abgrenzen und distanzieren. Wir machen Werbung, um unser Angebot bekannt zu machen, aber wir wollen niemanden bequatschen. Zudem bieten wir faire und vor allem konstante Preise.“ Herre sagt: „Unser Vorteil im Gegensatz zu den zahlreichen Anbietern: Wir haben ein Gesicht. Kunden können in unsere Kundenzentren vor Ort kommen und uns ansprechen.“ Schmidt ergänzt: „Neander Energie ist ein kommunaler Betrieb, das heißt auch, alles was wir erwirtschaften, bleibt kommunal.“