Neue Lotsen für Familien
Die Stadt hat weiteren Elternpaten in dieser Woche ihre Urkunden überreicht.
Wülfrath. Im Herbst 2010 wurden flächendeckend in allen drei Wülfrather Familienzentren beschlossen, das Projekt „Elternpatenschaft“ zu starten. Seit Februar 2011 sind die ersten dieser ganz speziellen Familienlotsen im Einsatz. Donnerstagabend wurden zehn weitere per Urkunde in diesem Ehrenamt bestätigt.
Nadine Treibel, Gian Linde, Aytekin Karakas, Cornelia Uhl, Heike Plischke und Ursula Wieschebrink sind die sechs Neuen, die zusammen mit Inga Ziegler, Martina Mix-Jakobs, Elke Kuhlen und Claudia Kiesewetter-Hemme vom 7. bis 9. Juni an der Schulung zum Elternpaten in der Ellenbeek teilgenommen haben.
„Wir sind froh, sie alle als Bindeglied zwischen Familien und Jugendamt zu haben“, bedankte sich anlässlich der Feierstunde im Sitzungssaal des Rathauses Michelle Berster, Leiterin des Jugendamtes. „Je mehr Menschen bescheid wissen, desto eher kann bei Problemen geholfen werden.“ Die vielfältigen Angebote der Jugendhilfe an Bedürftige zu bringen, „dieses frühen Hilfen wahrzunehmen“ ist ein wichtiges Ziel.
„Ich wollte mich schon immer ehrenamtlich engagieren“, begründet Gian Linde seinen Einsatz. Der Familienvater stieß zufällig auf den Schulungstermin, als er seine jüngere Tochter Marleen (4) in den Kindergarten brachte. „Das interessierte mich gleich“, erinnert sich der 40-Jährige, der Lehrer ist. Aus seinem Beruf, er unterrichtet am Berufskolleg Kohlstraße in Wuppertal, ist er die Auseinandersetzung mit schwierigen Kindern oder Jugendlichen, die einen problematischen Familienhintergrund haben, gewohnt. „Das ist Teil meiner Arbeit, ihnen zu helfen.“ Seine neuen Aufgaben als Elternpate sieht er quasi als außerschulische Fortsetzung dieses unter-die-Arme-greifens.
Ehefrau Claudia findet seinen Einsatz gut, „er hat das pädagogische Wissen und ist zeitlich flexibel“. Da passt alles zusammen.
Ebenso „frisch dabei und voller Elan“ ist Nadine Tiebel. Die 37-Jährige genoss die Schulung. „Das war toll, wir haben viel gelernt.“ Über Anlaufstellen in der Stadt und das bereits existierende Netzwerk, „wo Eltern bei Bedarf etwas erfahren können“. „Dieses Netzwerk weiter auszubauen und am besten allen Eltern zu vermitteln, dass es uns gibt“, sind Dinge, bei denen sich die Mutter eines fünfjährigen Sohnes aktiv einbringen möchte. Denn auf dem Schulungsseminar wurde nicht nur Wissen vermittelt.
Ein wichtiger und zukunftsweisender Punkt war die „Ideenwerkstatt“. In diesem Ideenpool wurden weitere Maßnahmen erdacht und entwickelt. So soll es zukünftig einen Väter-Stammtisch geben. Angedacht ist neben der Teilnahme an Elternveranstaltungen der Grundschule Ellenbeek auch, einen Eltern-Kind-Kochkurs ins Leben zu rufen. Übrigens soll im Netz die Seite des Jugendamtes neu gestaltet werden. Die Elternpaten wollen sich auch hier sichtbar mit ihren umfassenden Angeboten einbringen.