Neviges: „Deilbachmühle“ in Flammen
Das bekannte Hotel und Restaurant ist am Sonntagnmorgen bis auf die Grundmauern niedergebrannt.
Neviges. Nackte Löcher im Mauerwerk, wo gerade noch Fenster und Türen waren. Dach und Geschossdecken liegen als rauchende Trümmerhaufen im Erdgeschoß - nur die Grundmauern stehen noch nach dem verheerenden Feuer, das gestern das Hotel-Restaurant "Deilbachmühle" völlig zerstört hat.
Ein Autofahrer entdeckt das Feuer frühmorgens, informiert die Feuerwehr, die um 4.38 Uhr Alarm auslöst: Da hat der Brand im abgelegenen Deilbachtal schon einige Zeit unbemerkt gewütet.
Polizei und Feuerwehr, die nur Minuten später von der Donner- in die Deilbachstraße einbiegen, sehen eine gewaltige Rauchwolke und Feuerschein über dem rund einen Kilometer entfernten Objekt. Als sie eintreffen, ist der in Flammen gehüllte Dachstuhl schon teilweise eingestürzt. Auch das komplette Obergeschoss und der größte Teil des Erdgeschosses stehen in hellen Flammen.
Unklar ist zunächst, ob sich noch Menschen im Gebäude befinden. Sicher ist dagegen, dass die Löschwasserversorgung einigen Aufwand erfordert: In Neviges und Langenberg heulen kurz darauf die Sirenen, alarmieren alle Löschzüge in beiden Stadtteilen.
Die Suche nach Personen in dem zweieinhalbgeschossigen Gebäude ist allerdings bis auf eine kurze Nachschau im Erdgeschoss eines Seitenflügels nicht mehr möglich - zu weit ist das Feuer fortgeschritten, zu groß die Einsturzgefahr. Schnell gehen muss es mit der Wasserversorgung. Es gibt so weit außerhalb kein Leitungsnetz, keine Hydranten. Einige Löschfahrzeuge haben Wassertanks an Bord, sie speisen die Löschangriffe.
Im Kampf gegen die Uhr werden zwei Tragkraftspritzen am Teich hinter der Deilbachmühle in Stellung gebracht, während die Nevigeser Kräfte eine dritte Pumpe 120 Meter weit über eine Weide zum Deilbach schleppen. Mit Bohlen und Steinen bauen sie ein Stauwehr, kurz darauf fließt auch hier Wasser durch die Schläuche: Mit vier C-Rohren bekämpft die Wehr die Flammen, außerdem mit zwei Wasserwerfern über die beiden Drehleitern.
Nach zwei Stunden ist der Brand unter Kontrolle, aber die Nachlöscharbeiten dauern bis weit nach Mittag. Ob Menschen zu Schaden kamen, ist noch nicht mit letzter Sicherheit geklärt: Laut Polizei ruhte der Betrieb nach einer Insolvenz seit längerem, und nach einem erst kürzlich erfolgten Eigentümerwechsel war das Gebäude wohl auch nicht mehr bewohnt. Jedoch kann die einsturzgefährdete Brandruine derzeit nicht betreten, geschweige denn durchsucht werden.
Den Schaden schätzt die Polizei, die die Deilbachstraße während des Einsatzes von der Kreuzung Nordrather-/Donnerstraße bis zum Deilbachweg gesperrt hatte, auf 600.000 Euro. Um 14.16 Uhr wird die Einsatzstelle an die Polizei übergeben. Für die Feuerwehr ist der Einsatz beendet - nach fast zehn Stunden.