Wülfrath: Bald kommt der Abrissbagger

Das Erzbistum Köln will sparen. Mit Folgen: Die Gemeinde St. Maximin muss ihren Altbau an der Dorfstraße abreißen lassen.

Wülfrath. "Was bleibt uns anderes übrig?", sagt Heinz-Otto Langel, der leitende Pfarrer des Katholischen Pfarrverbandes, und zuckt mit den Schultern. "Das Erzbistum Köln setzt den Rotstift an, und die Gemeinden bekommen es zu spüren."

Das gilt besonders für St.Maximin in Düssel. Wo sonst reges Treiben herrscht, besteht jetzt Durchgangsverbot. Ein Bauzaun trennt das Gemeindehaus vom Parkplatz davor und vom Kindergarten nebenan.

Drinnen wird derweil geschwitzt und geschuftet. Wände werden eingerissen, neue hochgezogen, und auch der Sanitärbereich bekommt mehr als nur einen feinen Anstrich. "Das Haus wird generalüberholt", so Pfarrer Langel.

Allerdings nicht nur. Der Grund für das emsige Treiben an der Dorfstraße ist nämlich besagte Auflage vom Erzbistum. Und in der geht es um Einsparungen und den Abriss des Altbaus aus den 50er-Jahren - und weniger um die Modernisierung. Die geht damit lediglich einher.

Wie in der Domstadt nachgerechnet wurde, verfügt St. Maximin gemessen an seiner Mitgliederzahl - 2000 sind es aktuell - über zu viel Versammlungsfläche. Und da diese Flächen Jahr für Jahr vom Erzbistum bezuschusst werden, rückt in Kürze der Abrissbagger an, um den großteils sowieso sanierungsbedürftigen Altbau aus den 50er-Jahren dem Erdboden gleichzumachen. "Der Altbau macht etwa 80 Quadratmeter aus", sagt Heinz-Otto Langel. "Genau die Größe, um die wir schrumpfen müssen."

Da die Gemeinde trotz soliden Wirtschaftens und Rücklagen nicht in der Lage sei, alle Folgekosten - selbst, wenn die Räume fest vermietet sind - allein zu stemmen, habe der Kirchenvorstand "schweren Herzens" beschlossen, dem Wunsch des Erzbistums nachzukommen und die Altbaufläche abzureißen.

Im Gegenzug übernehme das Erzbistum 70 Prozent der Kosten für die gesamte Maßnahme - also einschließlich Renovierung des restlichen Gebäudes. Unterm Strich kostet das Ganze 280 000 Euro, wobei St. Maximin noch 84 000 beisteuern muss.

Momentan laufen die Arbeiten im Inneren des Gemeindehauses. Die Sanitäranlagen werden auf den neuesten Stand gebracht, und eine Behindertentoilette wird eingebaut. Weiterhin werden die Elektroanschlüsse auf den heutigen Standard gebracht. Erst danach kommen der Abriss und die Neugestaltung der Fassade.

Dort, wo heute noch der Altbau steht, gibt es künftig eine Terrasse. Außerdem zieht das Kontaktbüro - die Außenstelle des zentralen Pastoral- und Pfarrbüros - ins Gemeindehaus ein.