Neviges: Sparsamkeit in schöner Optik
Weil Handwerker zurzeit sehr ausgebucht sind, hat die Sanierung der Halle Burgfeldschule länger gedauert, als vorgesehen. Doch nun alles fertig.
Neviges. Es hat sich einiges getan an der Sporthalle Burgfeld: Die Fassade strahlt in sattem Rot, das Nebengebäude in tiefem Blau. Neue, nun bis zum Boden reichende Fenster lassen das Licht in den Mehrzweckraum im Keller fluten. Zurzeit laufen die letzten Arbeiten, bis Samstag soll die energetische Sanierung, die vor sieben Monaten im Rahmen des Konjunkturpaketes II begann, abgeschlossen sein.
Erbaut im Jahre 1956, ist die Halle eine der ältesten der Stadt. Das Gebäude neben der evangelischen Grundschule Ansembourgallee hatte die Sanierung bitter nötig: Der Katalog reichte von der Einfachverglasung über die fehlende Wärmedämmung und das sanierungsbedürftige Dach bis zur unzeitgemäßen Beleuchtung. Hinzu kamen Feuchtigkeitsschäden, verursacht unter anderem durch zu nahe an der Halle stehende Bäume und die Überschwemmung, die die sintflutartigen Regenfälle im Sommer 2008 verursacht hatten.
So wurde die marode Dacheindeckung bis auf die Betondecke entfernt und unter Einbau einer Wärmedämmung erneuert. Das ganze Gebäude erhielt einen isolierenden Mantel aus einem Wärmedämmverbundsystem - bis zu 40 Prozent Energiekosten sollen so künftig gespart werden.
Fenster und Türen wurden ausgetauscht, der Mehrzweckraum erhielt neben doppelverglasten Fenstern auch zwei Glastüren, die zum Schulhof führen: Damit wurde zugleich der vom Brandschutz geforderte zweite Rettungsweg verbessert, der bisher über die Fensterbänke ins Freie führte, erläutert Manuel Villanueva-Schmidt, Fachgebietsleiter "Planen und Bauen" beim Immobilienservice.
Im Mehrzweckraum war in dieser Woche das Inventar - Stühle, Schränke, Küchenzeile, Bühne - noch mit Folie abgedeckt. Dort schwang Maler Janosz Kobus die Farbrolle und weißte mit einer Teleskopstange die letzten Quadratmeter der 3,60 Meter hohen Decke.
Ursprünglich war die Fertigstellung bis zum Ende der Sommerferien vorgesehen. Dass die Arbeiten länger als geplant dauerten, ließ sich nicht verhindern, erklärt die für die Sanierung zuständige Bauleiterin, Jenny Tetter: "Etliche Kommunen setzen zurzeit Maßnahmen aus dem Konjunkturpaket um." Weil die Zeit drängt - laut Vorgabe des Bundes müssen alle Projekte bis Ende 2011 abgerechnet sein - seien die Handwerksbetriebe seit Monaten ausgelastet. Entsprechend schwer sei es gewesen, Firmen für die Ausführung der Gewerke zu finden. Die neuen Fenster der Mehrzweckhalle mussten sogar zweimal ausgeschrieben werden. Nicht eingehaltene Termine und kleinere "Überraschungen", die erst im Zuge der Sanierung auftraten, taten ein Übriges.
Doch das Warten hat sich gelohnt: Neben geringeren Betriebskosten kann die sanierte Halle auch mit einem besseren Raumklima aufwarten - und schöner sieht sie allemal aus.