Neviges: Tragbar, günstig und sozial

Initiative: Der Verein S.O.S.-Team hat in der Fußgängerzone einen Secondhand-Laden eröffnet. Damit verbunden sind drei feste Stellen und 40 Jobs im Hintergrund.

Neviges. Ein Leerstand weniger in der Nevigeser City: In das Ladenlokal Elberfelder Straße 25 unterhalb des Brunnens ist ein Secondhand-Laden eingezogen. "Tragbar" heißt das Geschäft, das vor einigen Tagen seine offizielle Eröffnung feierte - kein herkömmlicher Laden, sondern ein Projekt, hinter dem der Verein S.O.S.-Team als Träger steht: "Wir wollen Menschen in Arbeit bringen", sagt Projektleiterin Carola Schröder.

S.O.S. steht dabei für "Sozial Orientierter Service": "Zu uns kommen Langzeitarbeitslose, die wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden sollen", erläutert Diplom-Sozialarbeiterin Bärbel Albrecht-Maihofer - von der ungelernten Kraft bis zum Facharbeiter. In Gesprächen werden persönliche und berufliche Hintergründe analysiert, Stärken und Schwächen herausgearbeitet und die Chancen am Arbeitsmarkt ausgelotet. Oft müssten die Betroffenen auch erst einmal in einen strukturierten, geregelten Tagesablauf zurückgeführt werden.

Der Secondhand-Laden bietet dazu Möglichkeiten: Während in dem als Boutique gestalteten Ladenlokal drei festangestellte, durch die Arge Mettmann geförderte Kräfte beschäftigt sind, arbeitet ein Team von 40 Mitarbeitern im Hintergrund: In den angemieteten Räumen der ehemaligen Firma PSI an der Bernsaustraße durchlaufen die für den Laden bestimmten Sachen - gebrauchte Kleidung, Schuhe, Spielzeug, Spiele - den Wareneingang, werden auf Verwendbarkeit geprüft, sortiert, in den eigenen Waschmaschinen gewaschen, nötigenfalls in der Näherei ausgebessert, für den Verkauf vorbereitet oder eingelagert: "Winterkleidung ist jetzt natürlich nicht mehr aktuell, die können wir erst im Herbst wieder hervorholen", erklärt Schröder.

Auch die Logistik - Arbeitsvorbereitung, Vermarktung, Verwaltung - erledigen die Mitarbeiter an der Bernsaustraße. In einer kleinen Werkstatt wird Holzspielzeug repariert. Die Computer im Schulungsraum, auf denen die Flyer und Handzettel oder der Internetauftritt entworfen wurden, kommen auch bei der Schulung oder dem Entwerfen von Bewerbungsunterlagen zum Einsatz.

Im Laden werden die Sachen schließlich zu moderaten Preisen angeboten, die bei 50 Cent beginnen und bei sehr hochwertigen Stücken bis zu 20 oder 30 Euro reichen können. Damit das Geschäft so laufen kann, werden Spenden gesucht: gut erhaltene Kleidung für Erwachsene und Kinder, Spielzeug und Spiele aller Art, Accessoires wie Taschen, Handtaschen oder Tücher sowie Kleinwerkzeug: "Durch das Füreinander zum Miteinander", beschreibt Schröder das Motto des Ladens. Zurzeit am dringendsten benötigt werden Kleiderbügel.