Wülfrath Olli Henrich wird zweiter Sieger
Wülfrath. · Der Wülfrather Sänger holte im Finale von „The Voice of Germany“ 18 Prozent der Zuschauerstimmen – das reichte nicht.
Rund vier Stunden hat die Finalshow der TV-Sendung „The Voice of Germany“ am Sonntagabend auf Sat1 gedauert. Dann stand fest: Der Wülfrather Olli Henrich hat das Siegertreppchen ganz knapp verfehlt. Mit 18,06 Prozent fand sich der Kalkstädter nach drei unterschiedlichen Musikstücken schlussendlich auf dem zweiten Platz wieder. Gewinnerin ist die 19-jährige Schweizerin Paula Della Corte, die rund 43 Prozent der Zuschauerstimmen für sich vereinnahmen konnte. „Und das zurecht“, wie Olli Henrich einen Tag nach der Finalshow im WZ-Interview berichtet. „Mir war schon früh klar, dass sie die Siegerin wird. Das habe ich ihr auch immer wieder gesagt. Ich habe in Paula genau das Talent gesehen, was alle anderen auch gesehen haben.“
Dass es für den Berufsmusiker Oliver Henrich im Finale nicht einfach werden würde, war auch den Zuschauern vor den heimischen Endgeräten schnell klar. In den sozialen Medien und gerade in den Facebook-Gruppen mit Wülfrath-Bezug überschlugen sich die Unterstützermeldungen. Dass mit Paula Della Corte eine ebenso stimmgewaltige Finalistin auf der Bühne steht, dessen waren sich die Wülfrather aber schon früh am Abend sicher. Als Verlierer sehen die Kalkstädter „ihren“ Olli aber nicht. Im Gegenteil, vielmehr wird sich gemeinschaftlich über das Erreichte gefreut. Und ein bisschen Glanz und Glitter der Promiwelt leuchtete am Sonntagabend auf die kleinste Stadt im Kreis Mettmann.
Bereits zu Beginn der Show legte Olli Henrich mit dem U2-Klassiker „Beautiful Day“ einen gewohnt souveränen Auftritt hin. Das zunächst ruhige Stück wurde mit der Zeit immer rockiger. Heimspiel für den Musiker, der seit Jahren mit der Bon Jovi Tribute Band „Bounce“ auf deutschen Bühnen steht. Der zweite Auftritt hingegen kann getrost in die „Pop-Schublade“ einsortiert werden. Mit der Ex-The Voice Kids- Gewinnerin Zoe Wees performte Olli Henrich deren aktuellen Song „Control“ und präsentierte somit seine Vielseitigkeit. „Das Schwerste für mich war dabei, die Emotionen aus dem Lied richtig wiederzugeben. Es ist ein sehr persönlicher Song, der von den privaten Erfahrungen von Zoe berichtet“, so Olli Henrich. Mit seinen Team-Coaches Stefanie Kloß und Yvonne Catterfeld stellte Henrich abschließend seine neue, eigene Single „I fit wasn’t you“ zur Schau. Die Single ist seit wenigen Tagen auch in den bekannten Streaming-Portalen erhältlich. Er selbst hat dabei mitgeschrieben. „Wir wollten ein Lied schreiben, dass unsere verschiedenen Stile in einem Song verbindet. Das ist uns gelungen“, freut sich der Musiker. Die Juroren lobten die Auftritte des Wülfrathers allesamt in den höchsten Tönen. Dabei ist es unterschiedlichen, glücklichen Umständen geschuldet, dass der Wülfrather überhaupt die Finalbühne erklommen durfte. Während er bei den sogenannten Blind-Auditions (den ersten Shows) alle vier Jurorenteams für sich begeistern konnte und sich selbst für das Team Samu Haber und Rae Garvey entschied, schoss ihn eben dieses Team bei den anschließenden Battles aus dem Rennen. Glück für das Frauenduo Yvonne Catterfeld und Stefanie Kloß, die ihr Veto dafür nutzen, den Wülfrather zurück auf die Bühne zu holen. Doch bei den darauffolgenden Sing-offs konnte sich Olli Henrich nur wenige Minuten auf den begehrten Hot-Seats (heiße Stühle) halten, die als Garant für den Finaleinzug gelten. Sein Ausscheiden schien besiegelt, hätte das Schicksal nicht andere Pläne für den Berufsmusiker gehabt. Und so rückte Henrich nach einer Krankmeldung eines anderen Kandidaten in das Halbfinale nach und konnte dort die nötigen Zuschauerstimmen für den Einzug ins Finale sammeln.
Als Berufsmusiker in der
Krise nicht aufgegeben
„Olli hat als Berufsmusiker in diesem Jahr ebensolche Probleme gehabt, wie sie derzeit alle Künstler haben. Aber anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, hat er sich bei dieser Show angemeldet“, lobte Stefanie Kloß sein Engagement in diesem außergewöhnlichen Jahr. Dabei sah Olli Henrich, wie er im Interview mit der WZ berichtete, das TV-Duell nie als Konkurrenzkampf an. „Ein solchen Denken habe ich in der Musik nie empfunden“, berichtete er vor den Liveshows. Und auch beim Finale zeigte sich der Wülfrather fair und sportlich. „Für mich war die Finalshow wie eine große Party. Wir haben uns nicht als Finalisten gesehen, sondern wie Musiker, die gemeinsam mit den Juroren eine großartige Show auf die Beine gestellt haben. Es war ein super Miteinander.“