Panorama-Radweg: Wege-Marken im Wartestand
Dass noch Bodenschwellen auf dem Gelände des Baubetriebshofs lagern, ist keine Panne. Sie werden noch in die Trasse eingelassen.
Wülfrath. Nichts ist schneller als die stille Post: „Psst! Dicke Panne beim Panorama-Radweg. Die haben die Schwellen vergessen.“ Das ist ja. . ., nein, das ist kein Skandal. Friedhelm Reusch beschwichtigt. „Alles ist O. K., das läuft schon“, sagt der Mann, bei dem im Kreishaus alle Fäden in Sachen Panorama-Radweg zusammenlaufen. Die grauen Betonelemente sollen markante Blickfänge auf der Trasse der ehemaligen Niederbergbahn sein.
In Wülfrath fristen die etwa drei Meter langen und 30 Zentimeter dicken „Stäbe“ ein Schattendasein. Fein säuberlich liegen sie am Ende des Baubetriebshofes an der Wilhelmstraße. An einer Wand sind sie gestapelt. Daneben stehen scheinbar achtlos abgenutzte Reifen, ausrangierte Holzlatten und Metallplatten. In der Tat könnte der Eindruck entstehen, dass die Bodenschwellen vergessen wurden. „Was aber nicht der Fall ist“, wie Reusch versichert. Es liege auch im Ermessen der ausführenden Bauunternehmen, zu welchem Zeitpunkt die Schwellen eingesetzt werden.
Die Betonbrocken sollen modern anmutende Orts- und Wege-Marken sein. In den hellen Stein sind Namen gemeißelt: Dieselstraße, Wülfrath-Innenstadt, Nord-Erbach und Silberberger Weg sind beispielsweise zu erkennen.
„Die Schwellen werden dort in die Rad-Trasse eingelassen, wo sich Straßen kreuzen“, erläutert Reusch. In den meisten Fällen geschehe das, wenn abschließende Pflasterarbeiten an den Schlüsselstellen vorgenommen werden.
In einzelnen Fällen, räumt Reusch ein, „muss aber auch der Asphalt eben 30 Zentimeter breit aufgeschnitten werden“. Er geht davon aus, dass ein Großteil der Boden-Wege-Marken bis zur Eröffnung am 16. Juli an ihren angedachten Plätzen sein werden, „aber vermutlich nicht alle“.
Das Wichtigste, betont Reusch, „ist doch, dass der Weg komplett zu nutzen sein wird“. Und daran zweifele er nicht. „Ich bin noch am Donnerstag um 19.30 Uhr in Wülfrath gewesen. Da ist die ganze Trasse inzwischen befahrbar. Das ging in dieser Woche wirklich ratzfatz.“
Die Endspurtphase empfindet Friedhelm Reusch als stressig. „Das ist aber bei solch großen Projekten eigentlich immer so.“ Irgendwie würden von Seiten der Bausführenden immer wieder neue Schwierigkeiten entdeckt. Reusch: „Dann muss der Druck erhöht werden.“ Dem stelle er sich auch.
„So kurz vor Schluss gibt es keine Feiertage oder Sonntage. Da ist man eben von 6 bis 24 Uhr im Einsatz“, sagt er — und muss schmunzeln. Bei allem Stress bleibt er gut gelaunt.