Parkschüler finden das Glück

In einer Projektwoche geht es um große und kleine Glücksmomente. Dazu machen die Kinder Fotos, Videos, Bilder und vieles mehr.

Wülfrath. Glück ist, einen Hund zu streicheln. Glück ist ein Nutellabrot. Glück ist so viel. Und das erleben die Parkschüler im Rahmen ihrer Projektwoche. Am Freitag ab 16 Uhr werden in der Schule die Ergebnisse präsentiert.

Tina Schütte, stellvertretende Schulleiterin der Grundschule, nickt lächelnd mit dem Kopf. „Ja, das ist für so kleine Kinder kein einfaches Thema.“ Umso mehr sei sie von der Beteiligung und dem Blickwinkel der Mädchen und Jungen auf das Thema begeistert.

„Das materielle Glück spielt so gut wie gar keine Rolle“, hat die Lehrerin festgestellt. Sie persönlich genieße die kleinen, intensiven Gespräche mit den Schülern übers Glück. „Es ist schön, sich dafür die Zeit nehmen zu können.“ Ein bisschen Lehrerinnenglück.

Die Lerngruppen haben sich seit Montag auf unterschiedliche Weise mit dem Oberthema befasst. Die Igelklasse plant für Freitag eine Glücksaufführung. Isabelle und Dania basteln dafür die Requisiten.

Basteln ist auch bei den „Elefanten“ angesagt: Ceylin hat ein Glücksschwein aus Filz zusammengenäht, Jake hat sein Glücksschwein mit Farbe aufs Papier getupft. Berin stickt einen Glückspilz. In der Hundeklasse sind Glückstagebücher gebastelt und geschrieben wurden.

Und die Kinder der Hundeklasse sind in dieser Woche auch ausgeschwärmt — bewaffnet mit Kameras. Sie sollten in der Stadt Glück fotografieren: Das Schild der Lotto-Annahmestelle — Glück im Spiel. Den Hund, den eine Wülfrather Familie aufgenommen hat — doppeltes Glück für Tier und Mensch. Oder der Junge, der sich liebevoll aufs Spielschaf „Bommel“ legt und feststellt: „Glück ist, wenn jemand die Stadt, in der ich lebe, schöner macht.“

„Es hat viele solcher schönen Glücksmomente gegeben“, sagt Tina Schütte. Die Kinder seien unbefangen, ja auch philosophisch an das Thema herangegangen. Die Bewertung von Glück habe sich aus Kindersicht verändert, wie bei dem Mädchen, das strahlend erzählt, dass „meine Tante aus dem Krankenhaus gekommen ist“.

Die Kinder haben auch Menschen in der Innenstadt gefragt, was sie als Glück empfinden. Buchhändler Alexander Rüger sagt es in die Videokamera: „Ein Buch genießen zu können, ohne es verkaufen zu müssen.“ Oder Herrenausstatter Marc Rexhausen: „Wenn Dortmund Bayern schlägt.“

„Ich fand es toll, dass die Leute geantwortet haben“, sagt Vivien (9) dazu. Auch Azra (9) fand die Aktion klasse. Sie macht das glücklich. Hanna hat auch ihr Glück für den Moment gefunden. Die Achtjährige hat mit ihrer Klassenkameradin Sophie (8) den Musikpreis „Velberter Löwen“ für ihr Blockflötenspiel gewonnen.

Finn (10) zuckt da mit den Schultern. Was für ihn Glück sei? „Ich habe einen Froschkracher gefunden. Und drei Feuerzeuge. Eins mit großer, hoher Flamme.“ Was für ein Glück.