Neviges Probepredigt vor leeren Kirchenbänken

Neviges. · (uba) Nachdem die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Neviges die Stelle für die vakante zweite Pfarrstelle ausgeschrieben hatte, stellte sich Lars Reinhardt mit einer Probepredigt vor. Das geschah aufgrund der Kontaktbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie in einer nahezu leeren Stadtkirche.

Vor dem extra ausgeleuchteten Altar und der ansonsten leeren Kirche hielt Lars Reinhardt seine Probepredigt.

Foto: Ulrich Bangert

Nur Jugendleiter René Görtz, der die Videokamera mit Beleuchtung sowie die Übertragungstechnik eingerichtet hatte, und Pfarrer Detlef Gruber waren dabei, als die Hausandacht aufgezeichnet wurde.

„Das ist außergewöhnlich. Wir sind dankbar, dass in der derzeitigen Situation die Landeskirche einen Weg gefunden hat, um die Besetzung er Pfarrstelle zu ermöglichen“, gab sich der amtierende Seelsorger erleichtert. Das Bewerbungsgespräch mit dem Presbyterium erfolgte per Videokonferenz. Der sonst übliche Probeunterricht der Konfirmanden entfiel aus gegebenem Anlass, Reinhardt hatte im Vorfeld dem Presbyterium in schriftlicher Form sein Konzept vorgestellt.

Der 46-jährige Bewerber aus Crawinkel bei Ohrdruf in Thüringen stellte in seiner Predigt am zweiten Sonntag nach Ostern die frohe Botschaft der Auferstehung in den Mittelpunkt und sagte: „Wir dürfen nach Hause kommen.“ Gegenüber der WZ äußerte sich der gebürtige Sauerländer, warum er gerne ins Bergische wechseln möchte: „Ich habe mich auf die Pfarrstelle in Neviges beworben, weil ich den Eindruck habe, dass der Gemeinde wie mir eine persönliche Frömmigkeit, ein Leben aus dem Glauben und eine Wertschätzung der Heiligen Schrift wichtig sind. Ich freue mich über die vielfältigen Angebote der Gemeinde und über eine lebendige Kinder- und Jugendarbeit. Ich kann mir gut vorstellen, Hauskreise, Bibelstunden aber auch Glaubenskurse zu gestalten. Mein Herz schlägt für eine lebendige und lebensnahe Verkündigung im Gottesdienst und für Gespäche über den Glauben. Ich kann mir gut vorstellen Hauskreise, Bibelstunden aber auch Glaubenskurse zu gestalten.“

Sollten sich das Presbyterium für den Pfarrer aus Thüringen entscheiden, würde er die Landschaft und die vielfältige Kultur dort vermissen. „Aber NRW ist da ja auch sehr reich und vielfältig“, stellt er fest.