Radeln in Lichtgeschwindigkeit finden auch Physikmuffel cool
„Einstein-Mobil“ macht Station am Gymnasium Wülfrath.
Wülfrath. Physik ist eigentlich nicht ihr Lieblingsfach, aber Fahrradfahren in Lichtgeschwindigkeit, „das ist schon cool“, sagt Anika Schumann (14).
Die Neuntklässlerin am Gymnasium staunte nicht schlecht, als sie mit ihren Klassenkameraden in den Physikraum kam und sechs verschiedene Lernstationen zum Thema Relativitätstheorie vorfand:
Das „Einstein-Mobil“, eine 2006 von der Stiftung Interaktive Astronomie und Astrophysik aus Tübingen entwickelt Wanderausstellung, macht zum ersten Mal Station in Wülfrath.
Anika tritt in die Pedale des umgebauten Trimm-dich-Fahrrads. Auf eine Leinwand wird ein 3D-Modell der Tübinger Innenstadt geworfen. Je fester sie in die Pedale tritt, desto schneller fährt sie durch die Simulation — schließlich in Lichtgeschwindigkeit. „Die Häuser wölben sich nach außen, die Straße auch“, stellt Simon Caspari (14) fest und beantwortet so die erste Frage auf dem Fragebogen, der zu der Station gehört.
An anderen Stationen geht es um das schwarze Loch oder um relativistisches Sehen. Auch Simons Lieblingsfach ist nicht Physik. „Aber mit solchen Stationen lernt man besser, weil man sich die Theorie vorstellen kann“, sagt der 14-Jährige.
Auch für Physiklehrerin Dagmar Sengelhoff ist das Einstein-Mobil eine gelungene Abwechslung zum Frontalunterricht. „Ich bemühe mich, viele Exkursionen mit den Schülern zu machen“, sagt die Fachvorsitzende. „Vor allem bei Physik geht es auch darum, das Blickfeld zu erweitern.“ Die Lernstationen, die auch schon für Schüler ab der sechsten Klasse geeignet sind, werden noch für zwei Wochen zur Verfügung stehen.