Radweg zum See verzögert sich
Bis Velberter auf neuen Pfaden nach Essen-Kupferdreh radeln können, wird es September 2017.
Velbert/Essen. Vor etwas mehr als einem Jahr durchschnitten Velberts Bürgermeister Dirk Lukrafka und Essens inzwischen abgewählter OB Reinhard Paß das offizielle Band zum Baubeginn eines besonderen Radwegs. Schon im Sommer 2016, so der damalige Plan, sollten Velberter sechs Kilometer an einem Stück von Nierenhof bis zum Baldeneysee in Essen radeln können. „Das war sicherlich sehr optimistisch geplant“, sagte gestern Projektleiter Hermann Steins, der im Auftrag der Stadt Essen die Planungen bei den Nachbarn im Auge hat. „Wir rechnen jetzt mit einer Eröffnung im September 2017“, sagt Steins.
Der symbolische Akt bei dem „Baustart“ vor einem Jahr blieb zunächst symbolisch. Bauwerkzeug kam erst in diesem Jahr zum Einsatz. „Anfang Juni haben wir losgelegt“, berichtet Markus Thelen von der Bauüberwachung Velbert.
Woran hat’s gehakt? „Na ja“, sagt Thelen, „zwischendurch war nicht ganz klar, ob die Essener wirklich ihren Teil bauen. Da haben wir natürlich abgewartet.“ Auf Essener Seite klingt die Begründung etwas anders. „Es gab leichte Verzögerungen auf dem Gelände der ehemaligen Ziegelei am Voßnacker Weg“, sagt Steins. Die Sicherung des alten Industriegebäudes, an denen die Ausflügler einmal vorbeiradeln sollen, sei aufwendiger gewesen als zunächst gedacht. Außerdem spielt der Essener Projektleiter den Ball zurück nach Velbert: „Der Baubeginn bei den Velbertern hatte sich verzögert. Da gab es wohl auch Schwierigkeiten.“
Der sechs Kilometer lange Radweg von Velbert-Nierenhof bis Essen-Kupferdreh ist ein seit Jahrzehnten gehegter Plan, weil die Nord-Süd-Verbindung für Radfahrer bislang nicht sehr komfortabel ist. Die konkreten Planungen laufen seit mittlerweile sechs Jahren, die Ausführung gestaltete sich angesichts der Zahl der Akteure — Velbert, Essen, Hattingen, Ruhrverband, Deutsche Bahn, Privateigentümer — alles anderes als leicht.
Schließlich baut nun Velbert für rund 1,3 Millionen Euro den 1,8 Kilometer langen Abschnitt des Weges vom S-Bahnhof Nierenhof in Langenberg über Hattinger Stadtgebiet bis nach Essen. Von dort bauen die Ruhrgebietsnachbarn ein 170 Meter langes Teilstück bis zur Ziegelei, von wo aus es einen bestehenden Weg nach Kupferdreh gibt. „Dieser wird noch ausgebessert“, sagt Steins. Neu ist zudem noch das letzte Stück von Kupferdreh ans Ufer des Sees. Dabei handelt es sich um einen 250 Meter langen Radweg mit einer Brücke über den Deilbach. Und der ist — das nahm Thelen gestern auf Velberter Seite erfreut zur Kenntnis — bereits fertig.