Ratingen: Auermühle - Kein Weg aus dem Parkchaos

Der Pächter sperrt sich gegen die Maßnahmen. Die Verwaltung soll jetzt die Stellplätze überprüfen.

Ratingen. Noch herrscht Ruhe im Angertal. Lediglich Wanderer und Spaziergänger tummeln sich derzeit an diesem schönen Flecken. Doch in wenigen Wochen wird es vor allem an der Auermühle wieder "brummen". Das weit über die Stadtgrenzen bekannte und beliebte Ausflugsziel wird die Besucher in Scharen anlocken. Und mit den motorisierten Gästen kommen auch die Probleme. Wohin mit den Autos? Diese Frage beschäftigt Stadt, Anwohner und Pächter seit Jahren - ohne greifbares und befriedigendes Ergebnis. Das Verkehrs- und Parkchaos rund um die Mühle hat immer wieder Verwaltung und politische Gremien beschäftigt - zuletzt den Bezirksausschuss Mitte. Da sollte die verwaltung einen Sachstandsbericht geben, ob und wieweit die vor einem Dreiviertel Jahr beschlossenen Maßnahmen umgesetzt worden sind. Die Ausführungen der Verwaltung waren "ernüchternd und verärgernd", wie Ratsherr Christian Wiglow (SPD) feststellt: "Die Lösung des Parkplatzproblems durch einen in die Landschaft integrierten Parkplatz oben am Talrand ist gescheitert, da der Eigentümer des ,Liebevoll’ seit 2005 zwar davon spricht, aber keinen vernünftigen Bauantrag gestellt hat und seinen Mitwirkungspflichten nicht nachgekommen ist." Also sei auch eine weitere Maßnahme zur Verbesserung der Situation vor Ort nicht umsetzbar - die Absperrung der Zufahrt durch eine Schranke.

Verwaltung wartet auf den ersten Schritt des Pächters

"Die Stadt würde sich ja auch an den Kosten für die reduzierte Wegbeleuchtung beteiligen. Aber bis jetzt ist nicht einmal guter Wille erkennbar", ärgert sich Wiglow. Deshalb soll jetzt "der Druck auf dem Kessel erhöht werden". Der Ausschuss beauftragte die Verwaltung, sie solle die jetzige Situation der Stellplätze und die Erfüllung des gesetzlichen Stellplatznachweises prüfen und darstellen. "Eine solche Prüfung ist nicht alltäglich", gibt sich Planungsamtsleiter Michael Hölzle bei der Einschätzung dieses Instruments vorsichtig. Tatsache sei, dass der Auermühle-Pächter bisher noch keinen Bauantrag für den Parkplatz gestellt habe, die Stadt deshalb auch nicht ihren Beitrag zur Verbesserung der Situation leisten will. Was bringt die Stellplatz-Überprüfung? Hölzle: "Die Baugenehmigung ist erteilt. Nachfordern kann man da nicht." Im schlimmsten Fall hätte die Öffentlichkeit dann Pech - oder die Stadt müsste für Abhilfe sorgen. Auch in Sachen Beleuchtung wartet die Verwaltung ab: "So lange kein guter Wille erkennbar ist, werden wir nichts unternehmen", so Tiefbauamtsleiter Heinz-Wille Varlemann. Pächter Dirk Brüning wehrt sich: "Die Auflagen für den Parkplatz am Talrand sind so hoch, dass der mich bis zu 500000 Euro kosten würde. Da habe ich andere Prioritäten." Nach seiner Ansicht böte aber die Papiermühle eine "Super-Alternative": Dort gebe es über 100 Parkplätze. Die würden auch angenommen. Das bezweifelt er übrigens bei einem Parkplatz am Talrand. Außerdem sei es sinnvoller, den Verbindungsweg von der Papiermühle zur Auermühle mit einer Beleuchtung zu versehen, ebenso den Zuweg vom vorhandenen Parkplatz ins Angertal.