Ratingen: Bechemer Straße wird wieder zur Baustelle

Das neue Pflaster hat den ersten Winter nicht überstanden. Die Geschäftsleute hoffen, dass die Sanierung schnell beendet ist.

Ratingen. Die Kaufleute und Einzelhändler an der Bechemer Straße sind genervt. Drei Jahre lang mussten sie eine Großbaustelle vor ihren Geschäften ertragen, ab Dienstag stehen wieder Baustellenschilder und rot-weiße Warnbaken in der Fußgängerzone: Auf der Bechemer Straße finden wieder Pflasterarbeiten statt.

Das weckt bei dem einen oder anderen Händler schlimme Erinnerungen, sind doch während des großen Umbaus zwischen 2005 und 2008 die Kunden in Scharen ausgeblieben. "Wir hoffen, dass das rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft vorbei ist", sagt Denise Egenberger, Juniorchefin des Sportgeschäftes.

"Es sind nur kleinere Unterhaltungs- und Sanierungsarbeiten", beschwichtigt Tiefbauamtsleiter Heinz-Willi Varlemann. Es müssten lose Platten eingepasst und Fugen saniert werden. In dreieinhalb Wochen sollen die Schäden am Pflaster ausgebessert sein. Das Tiefbauamt muss deshalb aufs Tempo drücken, damit zum dann einsetzenden Weihnachtsgeschäft im November die Fußgängerzone baustellenfrei ist.

Der Begriff "Unterhaltungsarbeiten" klingt allerdings harmloser als er ist. Denn der Pfusch, der beim Verlegen des neuen Pflasters gemacht wurde, erfordert jetzt "dringenden Handlungsbedarf", wie Varlemann einräumte.

Will heißen: Hochstehende Plattenkanten stellen gefährliche Stolperfallen dar. Würde deswegen ein Fußgänger stürzen, wäre die Stadt in Regress. Und die schadhaften Fugen müssen abgedichtet werden, damit kein Wasser eindringt, was im Winter zu Frostschäden führen würde.

Wann die "große" Sanierung der Bechemer Straße folgt, ist noch nicht abzusehen. Aus dem Rathaus war zu hören: nicht vor 2012. Noch wird geprüft, wer für den Pfusch letztlich verantwortlich ist. Der muss dann für die Kosten aufkommen, auch für die der "Unterhaltungsarbeiten". Varlemann will jedenfalls genau dokumentieren, was alles repariert und saniert wird.

Das neue Pflaster hatte gleich den ersten Winter nicht schadlos überstanden: Es hatte sich aufgeworfen, es kam zu Abplatzungen an den Natursteinen und Verschiebungen der Fugen. Verzwickt ist dabei, dass der Untergrund von einer Baufirma hergestellt, das Pflaster jedoch vom städtischen Baubetriebshof verlegt worden war.