Ratingen: Grundstein für das Ärztehaus
Die neue Tiefgarage macht jetzt auch den Abriss des Parkhauses an der Kirchgasse möglich.
Ratingen. Ob Bürgermeister Harald Birkenkamp insgesheim nicht ein bisschen neidisch war? Während seit Monaten und Jahren über das Rathaus nur geredet wird, schaffen andere Fakten: Wenige Monate nach dem ersten Spatenstich wurde am Donnerstag der Grundstein für das neue Ärztezentrum am St. Marien-Krankenhaus gelegt. Während andere Kliniken sparen oder gar von Schließung bedroht sind, nimmt das Ratinger Krankenhaus noch einmal richtig Geld in die Hand: Gut sechs Millionen Euro werden in den nächsten Monaten auf dem riesigen Eckgrundstück Mülheimer/Werdener Straße verbaut. Über einer zweigeschossigen Tiefgarage mit 214 Stellplätzen entsteht ein viergeschossiges Hauptgebäude mit einem Ärztezentrum, Sanitätshaus und Apotheke. Das Ärztezentrum soll neben mehreren Facharztpraxen auch eine Onkologische Abteilung und eine Kinder-Notfall-Praxis aufnehmen. In einem anderen Baukomplex soll auf knapp 2500 Quadratmetern Platz für betreutes Wohnen entstehen: 35 Wohnungen in einer Größe zwischen 56 und 69 Quadratmetern. Im Januar 2008 soll der Komplex seinen Betrieb aufnehmen. Nicht nur die Bürger werden von dem neuen Ärztezentrum profitieren, sondern auch die Stadt: Sie kauft für rund zwei Millionen Euro das zweite Parkdeck mit 100 Stellplätzen in der Tiefgarage. Dies hatte der Stadtrat nach langen und kontroversen Debatten beschlossen. "Damit wird für uns auch der Weg frei, den Schandfleck Parkhaus Kirchgasse endlich abzureißen", sagte Bürgermeister Harald Birkenkamp bei der Grundsteinlegung. Er lobte den Entschluss der Krankenhaus-Gesellschaft, diesen Bau zu wagen. "Sie bewegen nur ein kleines Stückchen Erde, aber bewegen damit die Stadt weit nach vorne." Ralf Hermsen, Geschäftsführer der St. Marien-Krankenhaus-GmbH, hörte das Lob gerne. "Für uns ist dieser Bau ein enormer finanzieller Kraftakt. Wir sind das erste Haus im Kreis Mettmann oder sogar in der Region, das ein solches Projekt gestemmt bekommt." Hermsen dankte den Anwohnern für deren Geduld bei den Bauarbeiten. Beim Ausheben der neun Meter tiefen Baugrube musste wegen des Felsuntergrundes schwerstes Baugerät eingesetzt werden.