Ratingen: Mehr Wachpersonal für weniger Randale an der Manege
Die Anwohner fühlen sich vom Lärm der Jugendlichen am Jugendzentrum Manege belästigt. Die Mitarbeiter reagierten sofort und luden zur Krisensitzung ein.
Ratingen. Es kriselt heftig im Jugendzentrum Manege. Und nicht nur das: auch um sie herum ist nicht gerade alles rosig. Immer wieder sorgen im Vorfeld und während Veranstaltungen eine Minderheit von Jugendlichen für Lärm, werfen Flaschen durch die Gegend und randalieren herum - zum Ärger der Anwohner.
Das letzte Mal herrschte Ausnahmezustand bei der Beachparty. Auch hier sorgten manche Jugendliche wieder für Randale und Schmutz im Umfeld der Manege. Die Mitarbeiter des Jugendzentrums reagierten prompt und luden die Anwohner zu einer Krisensitzung ein.
"Wir wollten den Menschen, die hier in der Nähe wohnen, zeigen, dass wir sie ernst nehmen", erklärt der Leiter der Manege, Jochen Celler. Dazu habe es auch allen Grund gegeben. Denn Zeller muss - auch wenn er gerne seine Jugendlichen in Schutz nehmen würde - eingestehen, dass die jungen Leute tatsächlich zu viel Lärm produzieren und die Gegend verwüsten.
"Deshalb haben wir jetzt noch einmal die Security-Mannschaft um zwei Personen erhöht", sagt Celler. Jetzt seien insgesamt acht Sicherheitsleute bei Veranstaltungen in der Manege im Einsatz. Schon nach der Prügelei im vergangenen Jahr während des "Zappelns" habe man das Personal von vier auf sechs Security-Leute erhöht, sagt Zeller. "Aber das reicht, wie die Beachparty uns gezeigt hat, offenbar nicht aus."
Zum Verständnis: Im vergangen Jahr fielen zwei 18-Jährige während des Zappelns wegen aggressiven Verhalten auf. Die Sicherheitsleute versuchten, die beiden vor die Tür zu setzen. Dann eskalierte die Situation. Die Jugendlichen griffen die Security-Leute an, die sich aber noch in letzter Minute durchsetzen konnten.
Der Vorfall bewegte damals die Gemüter. Kurzerhand wurde das "Zappeln" erst einmal gestrichen. Es gab zwar noch einen Versuch das Tanzvergnügen für 14- bis 18-Jährige wieder zu beleben - ohne Erfolg.
Und heute? Heute sieht es in Sachen Programm für die jüngeren Jugendlichen in der Manege eher mau aus. Nicht nur das Zappeln fehlt, auch die DRK-Jugendparty findet nicht mehr statt, genau so die School’s out-Party des Jugendrats. "Die Jugendlichen bleiben lieber zu Hause, seitdem sie bei uns nicht mehr rauchen und trinken dürfen", erklärt Celler, warum immer weniger jüngere Jugendliche ins Jugendzentrum kommen.
An eine Neuauflage des "Zappelns" - möglich auch in einer völlig anderen Form - ist jedenfalls erst einmal nicht mehr zu denken. Celler: "Der Vorfall im vergangenen Jahr hängt uns immer noch nach und wird auch noch ein paar Jahre an unserem Ruf kratzen. Und warum sollten wir eine Veranstaltung organisieren, die nicht mehr angenommen wird?"