Ratingen: Stadt schlägt 20 Flächen für Hunde vor
Hundehalter haben es in Ratingen bisher nicht leicht, geeigneten Auslauf für ihre Hunde zu finden. Das könnte sich ändern.
Ratingen. Hunde: Für die einen sind sie die besten Freunde, für die anderen ein ständiges Ärgernis - vor allem, wenn sie unentwegt kläffen, in stattlicher Größe auf einen zurennen oder Bürgersteige in geschmeidige Pflaster verwandeln. Unbestritten ist aber auch, dass Vierbeiner eine Verdauung haben und zudem laufen und sich bewegen müssen, was angesichts des geltenden Leinenzwangs nur eingeschränkt möglich ist.
Spezielle Auslaufflächen könnten deshalb einen Beitrag zur Entschärfung der Situation leisten. In einer Fleißarbeit hat das Amt für Grünflächen- und Umweltschutz sich des Themas angenommen, akribisch recherchiert und letztlich eine Liste mit 20 zusätzlichen Auslaufflächen im Stadtgebiet erarbeitet, auf denen Bello & Co. künftig ohne Leine toben und spielen können.
Mehr als 4600 Hunde sind derzeit steuerlich in Ratingen gemeldet, dabei variiert die Dichte je nach Stadtteil zwischen 31und 95Hunden pro Quadratkilometer. Die höchste Dichte gibt es in West und Tiefenbroich, die geringste in Homberg-Schwarzbach.
Entsprechend besteht auch unterschiedlicher Handlungsbedarf. Doch wie viel Auslauffläche braucht ein Hund? Das Amt hat im Internet recherchiert und eine große Bandbreite gefunden: zwischen 35 Quadratmeter (Wohnzimmergröße) und 20 Hektar (40 Fußballfelder) - die durchschnittliche Größe beträgt 400 Quadratmeter (mittelgroßer Hausgarten).
Die Verwaltung schlägt eine Mindestgröße von 3000 Quadratmetern pro Auslaufgebiet vor. Kleinere Flächen sollte es nur geben, wenn es in erreichbarer Nähe keine Alternativen gibt.
Besonderer Handlungsbedarf ergibt sich in West, Tiefenbroich, im Zentrum, in Lintorf und Homberg. In den Stadtteilen Breitscheid, Eggerscheidt und Schwarzbach sind Auslaufflächen wegen der Nähe zur freien Landschaft dagegen kein Thema.
Aus der Erfahrung anderer Städte weiß man in Ratingen, dass kleinere Hundewiesen aus hygienischen Gründen nicht angenommen werden, dass Hundetütenautomaten selten Erfolg haben, und eingezäunte Auslaufgebiete oft kritisiert werden.
Und so kommen teure Zäune, Pinkelsteine an den Eingängen, Automaten für Kottüten und sonstige Extras aus Kostengründen überhaupt nicht in Frage. Die Stadt will sich auf große Hinweistafeln beschränken. Einschließlich Befestigungspfähle und Abfallkörbe werden für die 20 Flächen insgesamt 40 000 Euro veranschlagt.