Für die meisten der 70 Schüler wird es allerdings nach den Ferien weitergehen mit dem Lernen. Sie wechseln auf eines der umliegenden Berufskollegs, um ihre Chancen für den Berufseinstieg zu verbessern.

"Dorthin geht der Trend", weiß auch Schulleiterin Ulrike Preuß, die ihre ehemaligen Schüler mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschiedet hat. Lachend, weil es für sie nun einen Schritt weitergehen wird auf der Lebensreise. Und weinend, weil es der Jahrgang ist, der vor sechs Jahren gemeinsam mit ihr selbst an die Schule gekommen ist.

"Viele Schüler kenne ich persönlich. Ich habe damals Englisch und Deutsch unterrichtet", erinnert sich Ulrike Preuß. Auch über die Jahre hinweg hat sie den Kontakt zu ihren Zöglingen nicht verloren. "Damals waren es 44 Schüler. Elf sind über die Jahre hinweg gegangen, 37 sind aus anderen Schulen dazugekommen. Auch mit dieser hohen Fluktuation war es ein besonderer Jahrgang", so die Schulleiterin.

Ihren Schülern gab sie als Motto ein Zitat von Antoine de Saint-Exupéry mit auf den Weg: "Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar." Freundschaften seien wichtiger als Äußerlichkeiten, so die Botschaft der Rektorin.

Für die meisten Jugendlichen werden sich die Wege dennoch trennen. "Ich will mein Fachabitur für Wirtschaft und Verwaltung auf dem Berufskolleg Neandertal machen", blickt Violetta Grosch (16) optimistisch in die Zukunft.

Schwester Olimpia (17) hat nach einem Praktikum im Altenheim den Ausbildungsvertrag zur Altenpflegerin in der Tasche. Aline Enders (17) musste 30 Bewerbungen schreiben, bis es schließlich mit der Lehrstelle zur Bäckereifachverkäuferin klappte.